Die neue Synagoge in Dessau wird voraussichtlich nicht wie geplant bis Rosch Haschana im September fertiggestellt. Die Einweihung werde vermutlich gegen Jahresende oder Anfang 2023 stattfinden, sagte ein Sprecher der jüdischen Gemeinde Dessau am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Am Rohbau hatte die Gemeinde im vergangenen Februar unter anderem mit dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), Richtfest gefeiert. Der Neubau wird auf dem Grundstück der alten Synagoge errichtet, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ausgeplündert und niedergebrannt wurde.
erinnerung Die neue Synagoge soll in Erinnerung an die jüdische Familie des Komponisten Kurt Weill (1900–1950) den Namen Weill tragen. Kurt Weills Vater Albert war einst Kantor der jüdischen Gemeinde in Dessau.
Der Neubau wird unter anderem durch Fördermittel von 1,876 Millionen Euro finanziert.
Der Neubau wird unter anderem durch Fördermittel von 1,876 Millionen Euro finanziert. Der Betrag setzt sich unter anderem aus 700.000 Euro vom Bund und 300.000 Euro von der Stadt zusammen. Hinzu kommen Spenden, Eigenmittel, Lotto-Fördermittel sowie 176.000 Euro vom Land für notwendige, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.
Insgesamt zählt die Jüdische Gemeinde in Dessau rund 300 Mitglieder. Hinzu kommen etwa 160 Familienangehörige. epd