Kompakt

Erklärung und Umzug

Das Abraham Geiger Kolleg zieht mit dem Zacharias Frankel College und der School of Jewish Theology in das Königliche Hofgärtnerhaus und in die benachbarte Orangerie auf dem Campus der Universität Potsdam um (Bild von Februar 2021) Foto: imago images/Eberhard Thonfeld

Frankfurt

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) ist Mitunterzeichner einer gemeinsamen Erklärung sozialer Einrichtungen, die zum Auftakt des Wahljahres vor Rassismus und Rechtsextremismus sowie vor Hetze und Stimmungsmache rechter Akteure warnen. »Wir treten ein für Menschlichkeit und Vielfalt. Und wir sind nicht alleine: Wir stehen für Millionen Menschen in Deutschland, die das Auftreten und die Ziele von Parteien wie der Alternative für Deutschland und anderer rechter Bewegungen entschieden ablehnen«, heißt es darin. Ziel der Mitzeichnenden sei es, im Superwahljahr ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Mit Sorge beobachten die Verbände, wie versucht werde, eine Stimmung zu erzeugen, die Hass und Gewalt nicht nur gegen Menschen mit Behinderung, psychischer oder physischer Krankheit schürt, sondern gegen alle, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft engagieren. Die AfD habe vielfach gezeigt, dass sie in ihren Reihen Menschen- und Lebensfeindlichkeit dulde, sie fördere Nationalismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Unterzeichnet wurde die Erklärung von insgesamt 435 sozialen Einrichtungen unter anderem vom Sozialverband VdK Deutschland, dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, dem Paritätischen Gesamtverband sowie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden. ja

Potsdam

Das Abraham Geiger Kolleg (AGK) wird gemeinsam mit dem Zacharias Frankel College und der School of Jewish Theology der Universität Potsdam im März ein neues Domizil beziehen. Die drei Institutionen kommen im 1769 errichteten Königlichen Hofgärtnerhaus und der benachbarten Orangerie auf dem Campus der Universität Potsdam am Neuen Palais unter, teilte das Abraham Geiger Kolleg mit. Herzstück des Gebäudeensembles ist eine vollständig ausgestattete Synagoge mit etwa 50 Sitzplätzen. Die erste Begehung der Bauten fand laut AGK 2008 statt, Baubeginn war 2017. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg habe für das Bauprojekt zwölf Millionen Euro zur Verfügung gestellt, heißt es weiter. »Die große Herausforderung dieses Ensembles ist der Denkmalschutz«, sagt Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Kollegs, das liberale Rabbiner und Kantoren ausbildet. »So wie die Gründung der School im Herbst 2013 die Gleichstellung der Jüdischen Theologie mit den christlichen Theologien und den Islamstudien symbolisiert, so macht ein jüdischer Ort des Lehrens, Lernens und Betens auf dem Universitätsgelände deutlich, wie vielfältig das studentische Leben in Potsdam ist«, betont Homolka. Die offizielle Eröffnung des Gebäudekomplexes soll wegen der Corona-Pandemie im Herbst dieses Jahres stattfinden. eel

Schlüchtern

Geschichte weitertragen

Die Synagoge der einst sehr jüdischen Stadt soll restauriert werden. Ein Ortstermin

von Eugen El  10.05.2024

Berlin

Magnet Israeltag

Mehr als 900 Besucher feierten die Gründung des jüdischen Staates – gedachten aber auch der Geiseln

von Christine Schmitt  10.05.2024

Berlin

»Sie haben gestarrt, gefilmt, aber keiner hat geholfen«

Seit Monaten werden die Mitglieder der orthodoxen Kahal Adass Jisroel angefeindet. Nun wurde einem von ihnen die Hand gebrochen

von Mascha Malburg  10.05.2024

Aachen

Ehrung für einen Mann des Dialogs

Oberrabbiner Goldschmidt hat den Karlspreis erhalten

 09.05.2024 Aktualisiert

Aachener Karlspreis

»Die Fremdheit zur Grundfigur unseres Strebens nach Annäherung machen«

Vizekanzler Robert Habecks Laudatio auf Rabbiner Pinchas Goldschmidt im Wortlaut

von Robert Habeck  09.05.2024

Berlin

»Israel ist unsere Lebensversicherung«

Im Gemeindehaus in der Fasanenstraße wurde der Jom Haazmaut gefeiert

von Mascha Malburg  08.05.2024

Ehrung

Hanna Veiler ist »Frau Europas«

EU-Kommission: Die JSUD-Chefin setzt ein wichtiges Zeichen gegen Extremismus

 08.05.2024

Schicksal

»Es gibt kein Bild von ihm«

Shir Gideon ließ einen Stolperstein für den Onkel ihrer Großmutter verlegen

von Christine Schmitt  08.05.2024

Trauer

Starke Stimme der Erinnerung

Der Schoa-Überlebende und Zeitzeuge Natan Grossmann starb vergangene Woche im Alter von 96 Jahren

von Esther Martel  08.05.2024