Hilfe

Endlich wieder gemeinsam

Unermüdlich für die WIZO im Einsatz: Sara Schmerz, Yael Sznajder, Gaby Grüngras, Dora Harman und Nani Drory (v.l.) Foto: WIZO/ Daniel Schvarcz

Bei schönem Sommerwetter haben sich Anfang Mai die WIZO-Frauen und ihre Freunde und Unterstützer im Garten eines Restaurants in München-Thalkirchen getroffen. Sara Schmerz vom Vorstand begrüßte alle, bevor sie das Wort an Dora Harman weitergab.

Harman gehört zu dem Team, das engagiert zur Vorbereitung des Nachmittags und Abends beigetragen hatte. Aus deren Reihen erhofft sich Sara Schmerz bei den für Herbst geplanten Neuwahlen auch den künftigen Vorstand der Münchner WIZO.

klartext »Wie ihr wisst, war es uns wegen der Pandemie jahrelang nicht möglich, ein solches Event zu veranstalten. Aber wegen der Folgen ebendieser Pandemie brauchen die Kinder und Familien in Israel weiterhin unsere Unterstützung«, sprach Dora Harman gleich Klartext.

Sie führte die alten und die aktuellen Aufgaben für Israel aus: »WIZO und ihre starken Frauen helfen Kindern, Müttern und Familien in Notlagen, etwa wenn sie wegen der Corona-Pandemie zu Hause bleiben mussten und in finanzielle, soziale und seelische Schwierigkeiten geraten sind.

WIZO tut das für notleidende und schutzsuchende Menschen in Kindertagesstätten, Jugendklubs, Seniorenzentren, einem Altenheim, einem Familientherapiezentrum, Beratungsstellen, Hotlines, Frauenhäusern und Jugenddörfern mit Schulen – unabhängig von ihrer Religion, also egal, ob jüdisch, muslimisch oder christlich.«

jugenddorf In den letzten Monaten sei eine weitere Aufgabe hinzugekommen: Es geht darum, geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die wegen des Krieges ihr Land verlassen und ihre Väter und Brüder zurücklassen mussten, aufzunehmen, zu versorgen und zu integrieren. Bis April waren es circa 70 Mädchen und Jungen, die im Rahmen des Na’aleh-Programms betreut wurden. Im Jugenddorf Hadassim, für das viele aus der Münchner WIZO gespendet haben, sind es 25 Kinder, die nach schrecklichen Kriegs- und Fluchterlebnissen mittellos in Israel ankamen.

Die WIZO betreut nun auch geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine.

Dora Harman betonte: »Spenden werden benötigt für die physische und seelische Betreuung der Kinder bei Tag und bei Nacht, für Mahlzeiten, Kleidung, Hygieneartikel, Schul-Equipment, Möbel und russischsprachige Psychologen.«

Zugleich dankte sie allen Unterstützern, auch den Sponsoren des Abends, Baruch und Gaby Grüngras sowie Peter-Christoph Müller, den Firmen und Privatpersonen, die die Tombola mit zahlreichen Geschenken und Preisen unterstützten, und nicht zuletzt der Familie Stopnitzer. Ihr Dank galt auch den Verantwortlichen des Restaurants, von dem die WIZO-Frauen zunächst beim Empfang im Garten und später in den stimmungsvoll gestalteten Innenräumen kulinarisch verwöhnt wurden.

Für die musikalische Umrahmung sorgte Samuel »Sammy« Wolf aus München. Er studiert Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet gleichzeitig die von ihm gegründete Rhythm-and-Blues-Band »Dr. Freak Out«.

auftritt Unter den WIZO-Freunden waren auch einige Ukrainer. Eine besondere Überraschung war der Auftritt von Valeria Lysenko. Die 15-jährige Kiewerin hat bereits bei der in ihrer Heimat populären Kindertalent-Show The Voice erfolgreich teilgenommen. Zudem gewann sie zahlreiche nationale und internationale Gesangswettbewerbe und spielte in Musicals, im Kino und in Theaterstücken mit.

Auf der WIZO-Veranstaltung im Restaurant sang sie Lieder auf Hebräisch und Ukrainisch, begleitet zum Teil von ihrer Mutter auf der Gitarre.
Mit ihr ist Valeria im März dieses Jahres aus der Ukraine geflüchtet. Beide leben jetzt in München. Das Mädchen besucht das Gymnasium und hat sich auch in der Israelitischen Kultusgemeinde eingelebt: So hat sie beispielsweise an der Zeremonie zu Jom Hasikaron teilgenommen. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Zionistischen Jugend in Deutschland (ZJD).

Ein Großteil ihrer Familie lebt in Israel. Daher wissen Valeria und ihre Mutter sehr genau, welche Rolle die WIZO in Israel für die Familien spielt, auch für die vor dem Krieg in der Ukraine Geflüchteten sowie für alleinstehende Mütter in den zahlreichen Kindertagesstätten, Familienzentren und Notunterkünften. Valeria ist daher gerne zu der Veranstaltung gekommen, um die Arbeit der WIZO zu unterstützen.

unterstützung Die gute Stimmung, das beeindruckende Programm und nicht zuletzt das Wissen um die notwendige Unterstützung für die Arbeit der WIZO in Israel ließen den Tag auch finanziell zu einem vollen Erfolg werden. Zudem hatte die Tombola viele Loskäufer angelockt.

Das emotionale Highlight aber war die Tatsache, dass sich die Freunde endlich wieder persönlich treffen und austauschen konnten. Für die nächste Zeit haben die WIZO-Frauen auch schon jede Menge Ideen für weitere Events. Darauf freut sich nicht zuletzt auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der IKG, die an diesem Tag zu ihrem Bedauern nicht persönlich dabei sein konnte. Die WIZO liegt ihr als einer der »Gründermütter« nach wie vor am Herzen. Sie hatte nach der Schoa gemeinsam mit anderen Frauen die Münchner Gruppe der Organisation wieder ins Leben gerufen.

Mehr Informationen über die Arbeit der Frauenorganisation finden Sie hier.

Hamburg

»Our Turn«: Zentralrat und ZWST veranstalten Jugendkongress 2025

Den Teilnehmern sollen »Methoden, Chancen und Vorbilder« gezeigt werden, mit denen sie sich selbst verwirklichen können sollen

von Imanuel Marcus  11.12.2024

Magdeburg

Sachsen-Anhalt setzt Förderung jüdischer Einrichtungen fort

Die Projektauswahl wird vom Beirat für jüdisches Leben begleitet

 11.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  11.12.2024

Stuttgart

Opfer eines Schauprozesses

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand wurde nun ein Platz eingeweiht, der Joseph Süß Oppenheimer gewidmet ist

von Brigitte Jähnigen  10.12.2024

Esslingen

Antike Graffiti

Der Künstler Tuvia ben Avraham beschreibt das Judentum anhand uralter Buchstaben – und jeder darf mitmachen

von Valentin Schmid  09.12.2024

Berlin

Campus mit Kita und Café

Noch bis zum 10. Dezember können Architekten ihre Entwürfe für den Neubau an der Synagoge Fraenkelufer einreichen

von Christine Schmitt  09.12.2024

München

Mit Erfahrung zum Erfolg

Die Spieler des Schachklubs der IKG gehören zu den stärksten in Bayern – allen voran Leonid Volshanik

von Vivian Rosen  09.12.2024

Bundestag

Zentralrat der Juden schlägt Maßnahmen für Schutz jüdischen Lebens vor

Was der jüdische Dachverband von den Parteien mit Blick auf die Neuwahlen erwartet

 09.12.2024

Frankfurt

»Voll akzeptiert in der Gemeinde«

Rabbinerin Elisa Klapheck über das Jubiläum des Egalitären Minjans und das Konzept »Alle unter einem Dach«

von Ralf Balke  07.12.2024