Chabad Lubawitsch

»Ein Mann der Tat«

Preisträger Mathias Döpfner (l.) mit Rabbiner Yehuda Teichtal Foto: Christine Schmidt

Am Donnerstagabend wurde Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, für sein Engagement für jüdisches Leben in Deutschland mit einer Auszeichnung von Chabad Lubawitsch geehrt. Er sei gerührt und freue sich sehr, betonte Döpfner bei der Preisverleihung in Berlin-Wilmersdorf, als er mit einer silbernen Menora als »Preis für den Einsatz zur Stärkung jüdischen Lebens in Deutschland und eines positiven Miteinanders« gewürdigt wurde. Der Preis wurde zum ersten Mal von Chabad Lubawitsch verliehen.

In das Jüdische Bildungszentrum an der Münsterschen Straße kamen Politiker, Staatssekretäre, Botschafter, Gemeindevertreter, Rabbiner und Beter, um an dem Festakt teilzunehmen. Rabbiner Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch überreichte die Menora.

EINSATZ »Er ist ein Mann der Tat, der ein Beispiel gibt und der jeden daran erinnert, die Gesellschaft besser zu machen«, betonte Teichtal in seiner Laudatio auf Döpfner. Ferner habe er sich stets deutlich für die Bekämpfung des Antisemitismus und die Förderung jüdischen Lebens ausgesprochen. Er sei ein »Leuchtturm in Zeiten der Verwirrung und Dunkelheit«.

»So sehr mich diese Auszeichnung freut, so traurig macht es mich, dass der Einsatz für das jüdische Leben in diesem Land überhaupt hervorgehoben werden muss«, antwortete Döpfner. Denn nach seinem Empfinden wurde er für etwas ausgezeichnet, was eine Selbstverständlichkeit sei.

Er werde sich weiterhin für die Unterstützung des Existenzrechts Israels einsetzen und weiterhin antisemitische Äußerungen verurteilen, aber er wünsche sich auch, dass eine kritische Debatte darüber entsteht, wenn man in der Gesellschaft nicht deutlich gegen Antisemitismus aufstehe. Diese fehle ihm derzeit.

»So sehr mich diese Auszeichnung freut, so traurig macht es mich, dass der Einsatz für das jüdische Leben in diesem Land überhaupt hervorgehoben werden muss.«

Mathias Döpfner

»Ich bin sehr beunruhigt und besorgt«, sagte der Preisträger. »Wir brauchen jüdisches Leben in Deutschland. Wir wollen jüdisches Leben in Deutschland.« Zu Rabbiner Teichtal gewandt sagte er, dass es ihn sehr berührt habe, als der Rabbiner sagte, man werde auf jeden Ausdruck von Hass mit mehr Liebe antworten.

Das Bildungszentrum Chabad Lubawitsch feiert in diesen Tagen sein 25-jähriges Bestehen. In dieser Zeit entstanden beispielsweise Kitas, Schulen, Synagogen und ein Studentenzentrum. Das jüngste Bauvorhaben, der Peers Jüdischer Campus, soll im Sommer 2022 eingeweiht werden.

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