Hochwasser

Ein ganz besonderer Einsatz

Dani Cohen führt normalerweise Touristen durch Jerusalem. Der 52-jährige Reiseleiter ist aber auch freiwilliger Helfer der israelischen Organisation »Rescuers without Borders« (hebräisch: Hatzalah le lo Gwulot). Und in dieser Funktion war er jetzt einige Tage im Gebiet der Flutkatastrophe in Deutschland und Belgien im Einsatz.

Die Organisation »Rescuers Without Borders« wurde im Jahr 2000, während der Zweiten Intifada, gegründet. Initiator Aryeh Levi stellte ein Team von Ersthelfern für das Westjordanland zusammen, das inzwischen in ganz Israel aktiv ist, seit einigen Jahren auch zu Katastropheneinsätzen ins Ausland reist.

freiwillige Viele französischsprachige jüdisch-traditionelle und orthodoxe Freiwillige sind mit dabei, es sind Ärzte und Sanitäter. Ihr Ziel: Leben zu retten. »Wir waren schon weltweit unterwegs, in Sri Lanka, Philippinen, Nepal oder Indonesien«, erzählt Cohen der Jüdischen Allgemeinen, »aber das war unser erster Hilfseinsatz in Europa.« Sie hatten die Bilder der Flut im Fernsehen gesehen. »Sofort haben wir entschieden, dass wir da helfen müssen.« Gleich nach Schabbat setzten sie sich ins Flugzeug, und nach ersten Stationen in Belgien kamen sie nach Deutschland, unter anderem nach Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Viele französischsprachige jüdisch-traditionelle und orthodoxe Freiwillige sind mit dabei, es sind Ärzte und Sanitäter.

Vor Ort zeigten sich die schrecklichen Bilder der Verwüstung. Aber im Gegensatz zu den bisherigen Einsätzen mussten die Helfer ihren eigentlichen Aufgaben – Bergung von Toten und medizinische Erstversorgung von Verletzten – kaum nachkommen. »Wir haben zwar noch bei der Suche nach Vermissten geholfen, hauptsächlich aber einfach da mit angepackt, wo Unterstützung gebraucht wurde.«

reaktionen Die Reaktionen waren positiv bis überwältigend. »Die Menschen haben erst gar nicht verstanden, warum wir so einen weiten Weg zurückgelegt haben, um ihnen zur Hilfe zu kommen. Aber sie haben sich wirklich sehr gefreut, viele haben uns umarmt.« Sprachbarrieren gab es kaum, notfalls wurde Englisch gesprochen, auch die Koordination mit den örtlichen Einsatzkräften lief problemlos.

Nach einer Woche sind Dani Cohen und die anderen Helfer von »Rescuers Without Borders« nun wieder zurück in Israel. Sie sind froh, dass sie helfen können: »Das war ein ganz besonderer Einsatz«, resümiert der 52-Jährige. ddk

Sachsen

Landesbeauftragter: Jüdisches Leben auch in Sachsen gefährdet

Die Hemmschwelle, in eine Synagoge zu gehen, sei größer geworden, sagt Thomas Feist (CDU)

 25.04.2024

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024