Berlin

»Diese Zeiten brauchen Licht«

Beim Entzünden der Kerzen: Intendant Berndt Schmidt, Rabbiner Boris Ronis und Israels Botschafter Jeremy Issacharoff (v.l.) Foto: ddk

Wo sonst Tänzer und Sänger das Publikum begeistern, feierten am Mittwochabend der Friedrichstadt-Palast und das »Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus« (JFDA) gemeinsam mit zahlreichen Gästen Chanukka.

Auf der größten Theaterbühne der Welt entzündeten Intendant Berndt Schmidt und Israels Botschafter Jeremy Issacharoff zwei Lichter am Chanukkaleuchter, Rabbiner Boris Ronis sprach die Brachot und erklärte einige Hintergründe des Lichterfestes, das Boris Rosenthal Trio begleitete den Abend musikalisch.

wurzeln Zuvor hatte Intendant Schmidt auf die jüdischen Wurzeln des Hauses und die Gründer Max Reinhardt und Erik Charell verwiesen. Er warnte: »Die Geschichte unserer Hauses und unseres Landes zeigt, wer sich nicht rechtzeitig auch gegen Worte positioniert, der muss später mit Taten rechnen.« Schmidt drückte »Abscheu und Ekel« gegenüber dem sich wieder zeigenden Antisemitismus aus und sagte, dass es gerade jetzt wichtig sei, Chanukka zu feiern: »Diese Zeiten brauchen Licht.«

Die Vorstandsvorsitzende des Jüdischen Forums, Lala Süsskind, lobte Schmidt als Freund und Mitstreiter: »Wir brauchen Leute, die sich dafür einsetzen, dass wir in Berlin friedlich, antirassistisch und demokratisch bleiben.«

gäste Unter den Gästen des Abends waren Zentralratsvizepräsident Mark Dainow, Justizsenator Dirk Behrendt, Publizistin Lea Rosh, Zeitzeugin Margot Friedländer und Uwe-Karsten Heye, Vorstandsvorsitzender des Vereins »Gesicht Zeigen!«.

Besonders herzlich begrüßt wurde Zahava Shaul, Mutter des israelischen Soldaten Oron Shaul, dessen Schicksal seit dem Gaza-Krieg 2014 ungeklärt ist. Botschafter Issacharoff versicherte: »Wir stehen an Ihrer Seite und werden alles dafür tun, Ihren Sohn nach Hause zu holen.« ddk

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025