»DACH gegen Judenhass«: Diesen Namen trägt das Bündnis aus über 200 Organisationen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, das der Münchner Wirtschaftswissenschaftler Guy Katz geschmiedet hat. Über eine gleichnamige Petition will er einen Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus zur Diskussion in den Bundestag einbringen. Damit der Petitionsausschuss das Anliegen aufnimmt, sind 30.000 Unterschriften nötig, eine Zahl, die nur eine Woche nach Vorstellung des Projekts bereits mehr als zur Hälfte erreicht war.
Doch es bleibt eben noch ein Stück zu gehen, und so plant das Bündnis für den 5. Oktober um 16 Uhr eine große Kundgebung auf dem Königsplatz. Das erklärte Ziel: »Wir zeigen Haltung und setzen ein unübersehbares Zeichen: Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.« Auch wenn die zeitliche Nähe zum 7. Oktober offensichtlich ist, geht die Veranstaltung über das Datum hinaus.
Zahlreiche prominente Redner haben bereits ihr Kommen angekündigt, darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und die Vorsitzenden der jüdischen Dachverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat gemeinsam mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, die Schirmherrschaft für die Initiative übernommen.
Zahlreiche prominente Redner haben bereits ihr Kommen angekündigt.
»Die Welt ist seit dem 7. Oktober eine andere geworden«, hatte Knobloch auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Initiative Mitte September erklärt: »Was die jüdische Diaspora auch in Mitteleuropa seither jeden Tag erlebt, zermürbt und entkräftet uns.« Die Lage im Nahen Osten sei vielen nur der Anlass zur bewussten Eskalation, »als Ursache ist der Hass sich selbst genug«.
Prominente Unterstützerin der Initiative ist Uschi Glas. Bei den wöchentlichen »Run for Their Lives«-Schweigemärschen für die in Gaza festgehaltenen Geiseln war die Schauspielerin von Anfang an dabei. Vor der Presse kritisierte sie scharf die Unwissenheit vieler junger Menschen über die Lage im Nahen Osten. »Ich bin entsetzt über die Einseitigkeit und den Hass«, so Uschi Glas. Gerade im Kulturbetrieb fehle es an Solidarität für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Gemäß dem nun veröffentlichten Fünf-Punkte-Plan sollen Bildung über jüdisches Leben sowie die Begegnung mit Israel gefördert, rechtliche Änderungen für den besseren Schutz von jüdischem Leben umgesetzt, gewaltfreie und sichere öffentliche Räume geschaffen, Partnerschaften mit der jüdischen Kultur verstärkt und schließlich das Monitoring von Judenhass ausgebaut werden. Gerade in diesem Bereich, so betonte »DACH gegen Judenhass«, sei die Zusammenarbeit auch mit israelischen Partnern unerlässlich.
Mehr Infos zu Kundgebung und Petition unter https://dachgegenhass.com