Berlin

Die Tradition modernisieren

»Die Vorstellung berührt mich immer sehr, dass bis zu den Deportationen Ende 1941 noch gelehrt wurde«: Zentralratsvizepräsident Abraham Lehrer Foto: Tobias Barniske

Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) hat den 150. Jahrestag der Eröffnung der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin gefeiert. Der Hochschule sei es seinerzeit darum gegangen, die eigene Tradition zu modernisieren, »dabei aber das jüdisch Eigene in Abgrenzung zu christlichen Vorstellungen zu bewahren«, sagte der Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs, Walter Homolka, bei einem Festakt am Dienstagabend in Berlin.

Bei der Feierstunde in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betonte er, Ziel der Hochschulgründung sei eine Gleichberechtigung der jüdischen Theologie innerhalb der Theologien gewesen. Was der Hochschule nicht gelang, habe sich 2013 mit der Eröffnung der School of Jewish Theology an der Universität Potsdam erfüllt.

schließung Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, erinnerte daran, dass die Hochschule bis zu ihrer Schließung durch die Nazis von 1942 aktiv gewesen sei: »Die Vorstellung berührt mich immer sehr, dass bis zu den Deportationen Ende 1941 noch gelehrt wurde.«

Als die Berlinerin Regina Jonas 1935 als weltweit erste Frau zur Rabbinerin ordiniert worden sei, habe sich ein Appell von Abraham Geiger erfüllt, sagte die Vorsitzende der Europäischen Union für das Progressive Judentum (EUPJ), Sonja Guentner. Dieser habe bereits 1837 Männer und Frauen in ihren religiösen Rechten und Pflichten für gleichberechtigt erklärt. Der Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874) war einer der Gründer der Hochschule.

Die Hochschule hatte nach Angaben der Rabbinerkonferenz bis Juni 1942 rund 730 Studierende. epd

Lesen Sie mehr in der morgigen Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025