Fürth

Die Gundelfingers

Das Jüdische Museum Franken beleuchtet das Leben einer jüdischen Familie in Deutschland

 09.02.2022 14:02 Uhr

Die Familie Gundelfinger: Werner, Suzanne, Daniel und Ronnie (im Vordergrund) Foto: Jüdisches Museum Franken, Ronnie Gundelfinger

Das Jüdische Museum Franken beleuchtet das Leben einer jüdischen Familie in Deutschland

 09.02.2022 14:02 Uhr

Das Leben einer jüdischen Familie in Deutschland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet eine Erweiterung der Dauerausstellung im Fürther Jüdischen Museum Franken.

Aus dem Nachlass des Mäzens und Sammlers Werner Gundelfinger (1921-2004) und seiner Frau Suzanne (1928-2016) stammen die zusätzlichen Exponate, die das Museum nun vorstellte. »Wir reisen in eine Zeit, die sich heute kaum mehr einer vorstellen kann, obwohl sie noch gar nicht so lange zurückliegt«, sagte Museumsleiterin Daniela Eisenstein zu der »Andock«-Ausstellung mit dem Titel »Rückkehr in die Heimat«.

Die angesehene Textilkaufmannsfamilie Gundelfinger aus Fürth hatte den Angaben zufolge neben der deutschen auch eine schweizerische Staatsbürgerschaft und konnte sich daher nach der Reichspogromnacht in die Schweiz in Sicherheit flüchten. Von dort kehrte sie gleich nach der Niederlage Nazi-Deutschlands nach Fürth zurück und erreichte bereits 1948 die Restitution ihres Besitzes. Unter anderem zeige man Material über die Enteignung und die »unerträgliche Korrespondenz«, die deutlich mache, wie Juden, die ihren Besitz zurückforderten, als Täter und nicht als Opfer behandelt wurden, sagte Eisenstein.

In dem Fürther Museum sind bereits zahlreiche Ausstellungsstücke aus Werner Gundelfingers Besitz zu besichtigen. Toraschmuck, Torarollen, Schabbatleuchten, Chanukkaleuchter oder hebräische Drucke hatte er auf seinen Handelsreisen durch Franken in nichtjüdischem Besitz entdeckt und sie so »nach Hause« geholt, wie es hieß. 1999 schenkte er die Sammlung zusammen dem Jüdischen Museum. Weitere Stücke, Briefe, Urkunden und Fotos haben nun seine in der Schweiz lebenden Söhne dem Museum überlassen. epd

Ausstellung »Rückkehr in die Heimat« bis 6.12.2022, Öffnungszeiten stehen auf der Homepage www.juedisches-museum.org und sind derzeit pandemiebedingt: Sa und So, 12 bis 17 Uhr

Hannover

Die Vorfreude steigt

Die Jewrovision ist für Teilnehmer und Besucher mehr als nur ein Wettbewerb. Stimmen zu Europas größten jüdischen Musikevent

von Christine Schmitt  29.03.2024

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024