Sukkot

Die Größte steht in Berlin

Die Sukka von Chabad Lubawitsch ist 250 Quadratmeter groß. Foto: Jüdisches Bildungszentrum Chabad Berlin

Auf ihre Sukkot sind die jüdischen Gemeinden sehr stolz. Die Laubhütten unterscheiden sich in Größe, Dekoration und Bauart, sind aber alle auf ihre Weise besonders. Unsere Umfrage in sechs Städten ergab, dass die größte Sukka in Berlin steht. Die Hütte von Chabad Lubawitsch ist 250 Quadratmeter groß, an Erew Sukkot fanden darin 280 Personen Platz. Auch der Kindergarten und das Studentenzentrum haben je eine eigene Sukka. Zusätzlich fährt eine mobile Sukka durch die Stadt. »Da ist zwar nur für fünf bis sechs Personen Platz«, erzählt Rabbiner Yehuda Teichtal, »dafür ist das Sukka-Mobil aber täglich unterwegs.«

Die Sukka der Synagoge in der Joachimstaler Straße in Berlin wurde von den Mitgliedern der Gemeinde gemeinsam mit dem Hausmeister gebaut. Sie ist 180 Quadratmeter groß und bietet bis zu 170 Menschen Platz. Rabbiner Yitshak Ehrenberg erzählt stolz, dass die Laubhütte nicht nur »sehr, sehr groß«, sondern auch »sehr, sehr schön« ist. Die feste Basis der Sukka wird jedes Jahr neu mit grünem Laub bedeckt.

Historisch Mit 120 Quadratmetern ist die Sukka der Synagogen-Gemeinde Köln die viertgrößte. Sie ist für 130 Menschen geeignet. Die Holztafeln für das Dach der Sukka sind schon seit den 60er-Jahren in Gebrauch. Bis 2006 war auch ein Fenster, welches schon direkt nach dem Krieg in der Ottostraße als Sukka-Dach genutzt wurde, in den Holztafeln eingefasst. Heute befindet sich das historische Fenster wieder in der Ottostraße.

Die Sukka in der Roonstraße wird, so erklärt Alexander Sperling, Geschäftsführer der Synagogen-Gemeinde Köln, nun nach dem »Minhag Köln« mit Tannenzweigen bedeckt. 16 Jugendliche der Gemeinde, die sich extra für diese gemeinsame Aktivität zusammenfanden, schmückten die Sukka zudem festlich.

Praktisch Nach dem Baukastenprinzip wird die Sukka der Synagoge in der Berliner Pestalozzistraße jedes Jahr aus den gleichen Bestandteilen neu zusammengebaut. Mit dem Bau der Hütte, in der bis zu 100 Menschen Platz finden, wird jährlich eine Firma beauftragt. Die Gemeindemitglieder schmücken die 60 Quadratmeter große Sukka dann mit Bambusmatten, Früchten und Bildern.

Eine 36 Quadratmeter große Sukka wurde eigens von Leipziger Gemeindemitgliedern gestaltet. Verschiedene Ingenieure der Israelitischen Kultusgemeinde Leipzig bauen die Sukka jedes Jahr nach ihrem eigenen Entwurf auf. Die Sukka ist nicht nur ein stabiles architektonisches Meisterwerk, sondern bietet auch bis zu 50 Menschen Platz.

»Dieses Jahr haben wir an alles gedacht«, berichtet Rabbiner Reuven Yacoobov stolz und erzählt von den zwei Eingängen der 24 Quadratmeter großen Sukka der Sefardischen Synagoge in Berlin. Der zweite Eingang ist behindertengerecht, und es können bis zu 70 Gemeindemitglieder in der mit Früchten und der israelischen Flagge geschmückten Sukka essen und beten. »Letztes Jahr hatten wir 40 Plätze, dieses Jahr 70 und nächstes Jahr 120!«, wünscht sich der Rabbiner ehrgeizig.

Der Größe nach aufgelistet:
1. Chabad Lubawitsch Berlin (250 Quadratmeter, 280 Personen)
2. Synagoge Joachimstaler Straße, Berlin (180 Quadratmeter, 170 Personen)
3. Israelitische Kultusgemeinde München (keine Größenangaben, 150 Personen)
4. Synagogen-Gemeinde Köln (120 Quadratmeter, 130 Personen)
5. Synagoge Pestalozzistraße, Berlin (60 Quadratmeter, 80 bis 100 Personen)
6. Lauder Yeshurun, Berlin (48 Quadratmeter, 80 bis 90 Personen)
7. Jüdische Gemeinde Düsseldorf (48 Quadratmeter, 80 Personen)
8. Synagoge Oranienburger Straße, Berlin (45 Quadratmeter, keine Personenangaben)
9. Jüdische Gemeinde zu Dresden (40 Quadratmeter, 60 bis 70 Personen)
10. Israelitische Religionsgemeinde Leipzig (36 Quadratmeter, 70 Personen)
11. Synagoge Rykestraße, Berlin (30 Quadratmeter, keine Personenangaben)
12. Synagoge Passauer Straße, Berlin (24 Quadratmeter, 70 Personen)

Ruhrgebiet

»Und weil er hofft und liebt«

Recklinghausen gedachte des Gemeindegründers Rolf Abrahamsohn an dessen 100. Geburtstag

von Stefan Laurin  16.03.2025

Ausstellung

Fragile Existenz

Das Jüdische Museum Berlin zeigt historische Fotos aus den Gemeinden der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit

von Eugen El  16.03.2025

Gedenken

Der vergessene Ingenieur

Die Stadt setzt Erinnerungszeichen für Arthur Schönberg, den Mitbegründer des Deutschen Museums, und drei Angehörige seiner Familie

von Luis Gruhler  16.03.2025

Frankfurt

Bildungsarbeit gegen Rassismus und Fake News

Antisemitismus im Keim ersticken - das versucht das Jüdische Museum mit einer Workshop-Reihe an Schulen

von Lukas Fortkord und Ina Welter  16.03.2025

Porträt der Woche

Die Zuhörerin

Mariya Dyskin ist Psychologin und möchte sich auf Kriegstraumata spezialisieren

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.03.2025

Berlin

Staatsanwaltschaft: Deutlich mehr antisemitische Straftaten

Im vergangenen Jahr wurden 756 Fälle registriert

 16.03.2025

Erfurt

Israelischer Botschafter besucht Thüringen

Botschafter Ron Prosor wird am Montag zu seinem Antrittsbesuch in Thüringen erwartet

 15.03.2025

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung

von Christine Schmitt  13.03.2025

Bundeswehr

»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«

Nils Ederberg wurde als Militärrabbiner für Norddeutschland in sein Amt eingeführt

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025