Botschafter der Toleranz: Der Sänger Peter Maffay, die frühere Vorsitzende der Berliner jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, und drei weitere Preisträger sind für ihr zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rassismus und Gewalt geehrt worden. Die Auszeichnungen des vor 15 Jahren von der Bundesregierung gegründeten Bündnisses für Demokratie und Toleranz wurden am Samstag im Haus der Berliner Festspiele übergeben.
Der Preis »Botschafter für Demokratie und Toleranz« ist mit jeweils 5000 Euro dotiert. Er gilt als eine der bedeutendsten bundesweiten Anerkennungen für zivilgesellschaftliches Engagement.
Verein Neben Maffay und Süsskind wurden auch die aus Angola stammende Magdeburger Sozialarbeiterin Juliana Gombe, der nach einer Disco-Schlägerei behinderte Christoph Rickels aus dem niedersächsischen Friedeburg und die Kölnerin Meral Sahin, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Keupstraße, ausgezeichnet. In dem Kölner Verein haben sich Anwohner der Straße zusammengeschlossen, in der 2004 eine Bombe des rechtsextremen NSU explodierte.
Mit der Würdigung solle das Engagement der fünf Botschafter öffentlich gemacht und darauf aufmerksam gemacht werden, dass jeder Einzelne etwas für eine lebendige Demokratie und gegen Vorurteile, extremistische Aktivitäten oder Ausgrenzung bewirken könne, hieß es.
Das »Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt« (BfDT) wurde am 23. Mai 2000, dem Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes 1949, von den Bundesministerien des Innern und der Justiz gegründet, um das Engagement gegen Rechtsextremismus zu unterstützen. Dem Beirat des Bündnisses gehören unter anderem Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen an. Die Geschäftsstelle gehört seit 2011 zur Bundeszentrale für politische Bildung. epd