Veranstaltungen

Darmstädter Programm

Jedes Jahr zur »Geburtsstunde« der Liberalen Synagoge in der Darmstädter Friedrichstraße lädt ihr Förderverein zu einer Vorschau seines Jahresprogramms ein. Das 1876 eröffnete Gotteshaus ging in der Pogromnacht 1938 in Flammen auf. Vor gerade zehn Jahren wurden ihre Grundmauern wiederentdeckt. Seither befindet sich hier die Gedenkstätte für eines der schönsten Gotteshäuser in Darmstadt. Um »Der Fund und die Folgen« geht es bei einem Podiumsgespräch mit Darmstädter Politikern und Daniel Neumann, dem Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, am 8. Oktober.

»Viele Darmstädter haben sich damals das Schauspiel nicht entgehen lassen und standen auf dem Vorplatz, als die Liberale Synagoge lichterloh brannte«, erklärte der Vereinsvorsitzende Martin Frenzel. Unter dem Titel »Wenn Steine aus der Mauer schreien« hat Florian Steinwandter-Dierks einen 30-minütigen Dokumentarfilm erstellt, der am 21. März um 20.15 Uhr im Rex-Kino zu sehen sein wird.

Zeitzeugen Personen, die in diesem Streifen zu Wort kommen, werden am 12. November ein öffentliches Zeitzeugengespräch im Justus-Liebig-Haus führen. »Die Juddeschul brennt«, hätten sich die Darmstädter am Morgen der Pogromnacht zugerufen. Das habe er von Menschen erfahren, die dabei waren, erzählt Frenzel.

Der Bildhauer Gerhard Roese will eine Gedenktafel gestalten, die auf den Philosophen und hessischen Landesrabbiner Julius Landsberger hinweist. Um das Geld für die Gedenktafel zusammenzubekommen wird am 24. März die Schauspielerin Iris Stromberger Texte vortragen. Den musikalischen Rahmen bilden die Klezmer-Klarinettistin Irith Gabriely und der Pianist Peter Przystaniak.

Retter In seiner Serie »Vergessene Darmstädter Juden« spricht der Historiker Martin Frenzel am 28. November über die beiden Rechtsanwälte Hugo Bender und Benno Joseph sowie über die Dichter-Familie Gundelfinger des Goethe-Biografen Friedrich Gundolf. Außerdem erinnert er an den Darmstädter Judenretter Otto Busse, der als Christ mit seiner Familie in den 60er-Jahren nach Israel auswanderte.

Am 7. Mai erinnern Fritz Deppert im Literaturhaus und Martin Frenzel in der »Bücherstube« von Alfred Bodenheimer an den 80. Jahrestag der Bücherverbrennung. Am 23. Mai hält der Historiker Walter H. Pehle einen Vortrag; das Thema ist die von ihm langjährig herausgegebene »Schwarze Reihe« über die Zeit des Nationalsozialismus aus dem Fischer-Verlag. Am 25. April wird Martin Frenzel über »Elsbeth Juda, Julius Goldstein und Darmstadt als Hochburg des liberalen Reformjudentums« sprechen.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024