Kompakt

Chemnitz, Thüringen, Namenssuche

Synagoge Chemnitz Foto: Marco Limberg

Sanierung
Der Stadtrat der sächsischen Stadt Chemnitz hat grünes Licht für 300.000 Euro Zuschuss für die Synagoge gegeben. Das berichtet das regionale Anzeigenblatt Blick.de. An dem 2002 eröffneten Gotteshaus waren immer wieder bauliche Mängel festgestellt worden. Die Dächer waren undicht, sodass Wasser eindringen konnte. Mit den genehmigten 300.000 Euro für die Jüdische Gemeinde Chemnitz kann diese nun den dritten Bauabschnitt der Sanierung in Angriff nehmen. Die Arbeiten umfassen unter anderem die Sanierung der Mikwe, des Balkons, die Entwässerung des Daches sowie die Schadensbeseitigung an der Elektroanlage. Nach einer ersten Zuschussbewilligung 2015 erhielt die Gemeinde bis 2017 bislang bereits rund 595.000 Euro an finanziellen Zuschüssen, heißt es. ja

Gedenken
Neben vielen anderen Terminen musste auch die Eröffnung des KZ-Häftlingsfriedhofs am 18. März im thüringischen Berga/Elster coronabedingt abgesagt werden. Lediglich ein Kranz konnte niedergelegt werden, teilte Henrik Hug, Geschäftsführer der Thüringer Kriegsgräberfürsorge laut »Thüringischer Landeszeitung« mit. »Es war ein langer Weg bis zur Fertigstellung der Gedenkstätte für die jüdischen und anderen Opfer des KZ-Buchenwald-Außenlagers«, sagte Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Die Nachkommen seien dankbar, dass es diesen würdigen Ort gibt, der der Mahnung und Erinnerung diene. ja

Namenssuche
Das Internationale Zentrum über NS-Verfolgung Arolsen Archives möchte ein Online-Denkmal erstellen. Bislang sind bereits 26 Millionen Dokumente veröffentlicht. Die Archivdokumente wie Deportationslisten, Inhaftierungsdokumente oder Schreibstubenkarten aus KZs geben Aufschluss über die Schicksale der Überlebenden und Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Um jedoch nach einzelnen Personen suchen zu können, müssen die auf den Dokumenten vermerkten Namen von Hand in die Datenbank eingetragen werden, heißt es in der Beschreibung des Crowdsourcing-Projekts weiter. Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Bad Arolsen sucht nun Helfer, die bei der Digitalisierung von Deportationslisten aus Konzentrationslagern wie Buchenwald oder Bergen-Belsen helfen. Pro Liste müssten etwa 30 Minuten aufgebracht werden, heißt es in dem Aufruf zum Projekt »Jeder Name zählt«. »Digitales Erinnern ist eine zeitgemäße Möglichkeit des Gedenkens, mit der wir vor allem auch junge Menschen ansprechen wollen«, sagt Floriane Azoulay, die Leiterin des bis 2019 sogenannten International Tracing Service (ITS). ja

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025