Nachruf

Channa Gildoni ist tot

Foto: Marco Limberg

Die Leipziger Ehrenbürgerin und Holocaustüberlebende Channa Gildoni ist am Dienstag im Alter von 99 Jahren gestorben.

Trotz aller Schrecken, die Gildoni in den 1930er Jahren in Leipzig erleben musste, habe sie sich für die Aussöhnung mit Deutschland eingesetzt, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Sie sei eine große Brückenbauerin gewesen, die die Verbindung in ihre alte Heimatstadt nie habe abreißen lassen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Jung hatte Gildoni erst im Oktober 2022 die Ehrennadel der Messestadt überreicht. Die Würdigung fand nach Angaben der Stadtverwaltung im Rahmen einer Delegationsreise in Israel statt. Gildoni war zudem Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Herzensangelegenheit »Der Kontakt zur jungen Generation war ihr Herzensangelegenheit. Wer sie kennenlernte, konnte den Schrecken der NS-Zeit erspüren - und zugleich erleben, dass Vergebung möglich ist«, sagte Jung über Gildoni. Die Stadt Leipzig verliere mit ihr eine »große und starke Versöhnerin«.

Channa Gildoni wurde 1923 in Leipzig als einziges Kind des Ehepaares Moronowicz geboren. Über Ungarn konnte sich die Familie der Verfolgung durch die Nationalsozialisten entziehen und floh nach Tel Aviv in Israel.

Gildoni setzte sich für die Verständigung und Aussöhnung mit Deutschland ein. 1995 wurde sie Vorsitzende im Verband ehemaliger Leipziger in Israel. Sie warb für das Besuchsprogramm der ehemaligen jüdischen Leipziger und sprach sich für die Erweiterung auf die Generation der Kinder und Enkel aus.

Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung der Stadt Leipzig. Seit 1832 hat die Stadt insgesamt 89 Ehrenbürger ernannt. epd

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024