Osnabrück

Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen

Preisträger: Peter Fischer (l.), Präsident des Sportclubs Eintracht Frankfurt, und Makkabi-Präsident Alon Meyer, der den Preis für den jüdischen Sportverband entgegennahm Foto: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski

Bei der zentralen Eröffnung der »Woche der Brüderlichkeit« sind am Sonntag in Osnabrück der Präsident des Sportclubs Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, und der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt worden.

Fischer habe sich mit seiner klaren Haltung gegen rechts, Antisemitismus und Rassismus einen Namen gemacht, erklärte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Makkabi Deutschland stehe als herausragendes Beispiel dafür, Sport als Brücke zwischen Menschen zu sehen.

ESTHER SCHAPIRA Die Journalistin und Filmemacherin Esther Schapira lobte die Preisträger als »mutige Stimmen«, die sich einmischten im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus und die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzten. Dies sei mit Blick auf aktuelle Entwicklungen umso wichtiger, sagte die Laudatorin. »Jede Freude bleibt im Halse stecken angesichts der Bilder aus der Ukraine.«

https://twitter.com/dkrgcjz/status/1500506759311544321

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine mache deutlich, dass Demokratie jeden Tag erkämpft werden müsse, betonte die Journalistin. Die Preisträger nutzten dafür die Stimme des Sports. »Bitte erheben Sie ihre Stimme unverdrossen weiter!« Sie sei sicher, dass sich die Mühen lohnten »angesichts der Rohheit, der Dummheit« sowohl im Internet als auch auf der Straße.

ALON MEYER Fischer betonte, der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus stehe leider immer noch ganz am Anfang. Insofern sehe er die Auszeichnung als Ehre. »Wir haben aber nicht nach mehr Lametta gerufen, wir müssen handeln.« Makkabi-Präsident Alon Meyer sagte auch mit Blick auf die Ukraine, es gelte nun in besonderem Maße, die »Anständigen, die auf unserer Seite sind« zu erreichen. »Diese Menschen müssen wir noch viel stärker mobilisieren und zu Botschaftern machen, die eintreten für die Demokratie - dann erreichen wir auch alle anderen.«

Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit jährlich die »Woche der Brüderlichkeit« mit bundesweit zahlreichen Veranstaltungen – in diesem Jahr unter dem Motto »Fair Play – Jeder Mensch zählt«.

Die Auszeichnung ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878–1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt. Sie wird seit 1968 jährlich von den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen. epd

Lesen Sie mehr in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Dresden

Jüdischer Landesverband Sachsen hat neue Vorsitzende

Ekaterina Kulakova folgt auf Nora Goldenbogen, die Ende November im Alter von 75 Jahren gestorben war

 17.01.2025

Dresden

Landesverband Sachsen wählt neuen Vorsitz

Nach dem Tod von Nora Goldenbogen übernahm Küf Kaufmann provisorisch das Amt. Jetzt wird über eine neue Spitze entschieden

 17.01.2025

Dresden

Porträts von Holocaust-Überlebenden auf Dresdner Neumarkt

Die großformatigen Bilder des Fotografen Luigi Toscano sind Teil des internationalen Erinnerungsprojekts »Gegen das Vergessen«

 16.01.2025

Bewegung

Fit im Schnee

Makkabi Deutschland lud zur fünften Wintersport Week in die Berge Südtirols

von Katrin Richter  16.01.2025

München

»Das Gemeinsame betonen«

Die 38. Jüdischen Kulturtage zeigten ein vielfältiges Programm

von Luis Gruhler  15.01.2025

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025