Potsdam

Brandenburg soll Antisemitismusbeauftragten bekommen

Blick in den Landtag in Potsdam Foto: imago images/Martin Müller

Brandenburg soll einen unabhängigen Antisemitismusbeauftragten bekommen. Der fraktionsübergreifende Gesetzentwurf von SPD, CDU, Grünen, Linken und Freien Wählern steht am Donnerstag in Potsdam in zweiter Lesung auf der Tagesordnung des Landtags. Er war bereits im Juni Thema im Plenum des Parlaments. Der Antisemitismusbeauftragte soll institutionell beim Landtag angesiedelt werden.

Die Bekämpfung des Antisemitismus ist in Brandenburg seit dem vergangenen Jahr auch als Staatsziel in der Landesverfassung verankert. Antisemitismus gefährde die Demokratie, heißt es in der Begründung für den Gesetzentwurf für das neue Amt. Angesichts zunehmender antisemitischer Vorfälle bleibe die Bekämpfung des Judenhasses eine vordringliche und fortwährende Aufgabe. Wichtig sei auch, die Menschen im Land »noch stärker als bisher für antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft zu sensibilisieren«.

Der oder die Beauftragte soll dem Gesetzentwurf zufolge auf Vorschlag der Fraktionen in geheimer Wahl vom Landtag bestimmt werden. Die Amtszeit soll sechs Jahre betragen, mit der Möglichkeit zur zweimaligen Wiederwahl. Vor der Wahl sollen Vertreter der jüdischen Gemeinschaften angehört werden. Die Staatsanwaltschaft soll dem Gesetzentwurf zufolge unter anderem verpflichtet werden, quartalsweise über Strafverfahren, Klagen und Entscheidungen zum Thema Antisemitismus zu unterrichten.

Der Landtag will den Kampf gegen Antisemitismus auch in einer Aktuellen Stunde zum Thema machen. Die oppositionellen Linken fordern in einem Antrag die Verurteilung des Hamas-Terrors gegen Israel. epd

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  04.05.2025 Aktualisiert

Nachruf

»Hej då, lieber Walter Frankenstein«

Der Berliner Zeitzeuge und Hertha-Fan starb im Alter von 100 Jahren in seiner Wahlheimat Stockholm

von Chris Meyer  04.05.2025

Essay

Das höchste Ziel

Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein? Was, einer zu bleiben? Überlegungen zu einem Begriff, der das jüdische Denken in besonderer Weise prägt

von Barbara Bišický-Ehrlich  04.05.2025

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025

Porträt der Woche

Die Zeitzeugin

Assia Gorban überlebte die Schoa und berichtet heute an Schulen von ihrem Schicksal

von Christine Schmitt  03.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025