EMG

Botschafter der Solidarität

Die symbolische Entzündung des makkabäischen Feuers gab den Startschuss. Am Freitagmorgen um 9.30 Uhr sind zwölf Motorradfahrer der Initiative »Ride4Solidarity« vom Olympischen Platz in Berlin-Charlottenburg in Richtung Budapest aufgebrochen.

Ausgestattet mit Landesflaggen und der israelischen Fahne als Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Staat wollen die Biker pünktlich zur Eröffnungsfeier am Dienstagabend in der ungarischen Hauptstadt eintreffen, um die European Maccabi Games (EMG) aus Deutschland an die diesjährigen Veranstalter zu übergeben.

Motorradsportgruppe Die insgesamt rund 2540 Kilometer lange Strecke führt die Truppe mit Bikern aus acht Ländern über Tschechien und Österreich nach Budapest. Bis zur Berliner Landesgrenze werden die Makkabi-Biker von der Motorradsportgruppe des Bundes begleitet.

»Die Idee von Makkabi steht für Offenheit und Toleranz sowie dafür, durch das Verbindende des Sports Menschen über Nationalitätengrenzen hinweg zusammenzubringen«, sagte Leonid Rosenthal, Mitbegründer der Initiative Ride4Solidarity und mit seiner schwarzen Harley-Davidson Sportster Anführer des Konvois.

Für ihn persönlich sei es eine große Ehre, die Fahne von Makkabi Deutschland nach Ungarn zu bringen. »Wir kommen mit einer Botschaft gegen jegliche Form von Diskriminierung und Antisemitismus und für Solidarität nach Budapest«, sagte Rosenthal.

segen Der Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal gab den Bikern vor ihrer Abfahrt seinen Segen mit auf den Weg. »Dass ihr fast 90 Jahre nach dem Beginn der Nazi-Herrschaft in Deutschland vom Olympischen Platz in Berlin aus zur Makkabiade aufbrecht, ist ein ganz starkes Zeichen dafür, dass das Judentum in Deutschland wieder lebendig ist«, sagte Teichtal. Er überreichte den Motorradfahrern eine kleine Ausgabe der Tora, die die Truppe auf ihrer Fahrt nach Ungarn begleiten soll.

Auch Vertreter der israelischen und ungarischen Botschaft kamen zum Start am Olympiastadion.

Auch Rogel Rachman, Gesandter der israelischen Botschaft, war zusammen mit dem Leitenden Konsul der Botschaft von Ungarn, Csaba Schultheisz, am Freitagmorgen vor das Olympiastadion gekommen. Die beiden Diplomaten wollten den Bikern eine gute Fahrt wünschen. »Die European Maccabi Games sind eine Veranstaltung, die das Potenzial hat, Mauern einzureißen«, sagte Rachman. »Ausdrücklich möchte ich mich für die Solidarität mit Israel bedanken, welche die Motorradfahrer nach Budapest bringen werden.«

Konsul Schultheisz erklärte, dass die Regierung in Budapest die Biker aus Berlin sowie alle teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler der Maccabi Games herzlich willkommen heiße. »Für die ungarische Regierung ist es ein wichtiges Anliegen, das Wiedererstarken der jüdischen Gemeinden im Land zu fördern«, sagte Schultheisz.

geschichte Die Idee der Motorradfahrt zu den Maccabi Games stammt aus den 30er-Jahren. Damals fuhren Biker aus dem Mandatsgebiet Palästina nach Europa, um Öffentlichkeit für die Spiele zu erreichen und zunehmend vom Antisemitismus bedrohte jüdische Gemeinden zu unterstützen. Die Motorradfahrer wollten einerseits für das sportliche Ereignis werben als auch die Forderung nach einem unabhängigen Staat Israel vorantreiben.

2017 waren die Biker von Ride4Solidarity schon einmal zu einer Motorradfahrt aufgebrochen. Damals waren die Zweiradfreunde aus Berlin nach Jerusalem gefahren, um die in Israel stattfindende 20. Makkabiade mit zu eröffnen.

Die European Maccabi Games finden vom 30. Juli bis zum 7. August in Budapest statt. Erwartet werden mehr als 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 40 Ländern, die sich in Sportdisziplinen wie Fußball, Tischtennis, Triathlon und Schach messen. Die Spiele in Ungarn sind das größte Makkabi-Sportereignis in der europäischen Nachkriegsgeschichte.

Lesen Sie mehr über die European Maccabi Games in unserer nächsten Ausgabe.

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024