Spendenaktion

Bilder für den guten Zweck

Ester Bruzkus eilt an den Bildern vorbei. Obwohl sie die Kuratorin ist, hat die Architektin, die auch Vorstandsmitglied des Berliner WIZO-Teams ist, in diesem Moment kein Auge für die Kunstwerke, die an den Wänden ihres Büros hängen. Denn sie ist vollauf damit beschäftigt, die vielen Gäste der Veranstaltung »WIZO goes art« zu begrüßen und ihnen die Bilder zu zeigen. Mehr als 150 Interessierte kommen im Laufe der nächsten Stunden in die großzügig geschnittenen Räume in der Nähe des Mauerparks.

Die Idee hinter dem Kunstevent unter dem Motto »Art for Charity« beschreibt die Architektin so: »Vier großartige Künstler haben speziell für diesen Abend Werke in verschiedenen Medien geschaffen.«

PERSPEKTIVEN Ester Bruzkus hat verschiedene Künstler und eine Künstlerkooperation zusammengebracht, die auf unterschiedliche Art und Weise in Verbindung zu Israel oder zum Judentum stehen. »In Zeiten wie diesen ist Kunst ein wichtiges Medium, um Perspektiven zu öffnen und neue Blickpunkte zu schaffen«, meint die Architektin. Der Erlös aus dem Bilderverkauf kommt einer der zahlreichen WIZO-Einrichtungen für Kinder aus sozial schwachen Familien in Israel zugute.

Gleich am Eingang hängt ein Foto aus der Serie »Am Israel Chai« von Daniel Wöller. Der Künstler hat eine Szene an einem Swimmingpool festgehalten – und will damit zeigen, dass es in Israel auch ein »normales« Leben neben dem streng religiösen Leben gibt.

Der Künstler Daniel Wöller will mit seinem Swimmingpool-Bild zeigen, dass es in Israel auch ein »normales« Leben gibt.

Eine Wand weiter hängen acht Porträts von berühmten jüdischen Frauen, darunter Golda Meir, Hannah Arendt, Rahel Hirsch und Barbra Streisand, die Levke Leiss und Karla Hecker von der Künstlerkooperation Hecker und Leiss extra für die WIZO gemalt haben.

GRANATÄPFEL Ebenso gibt es eine limitierte Offset-Edition »Stillleben mit Granatäpfeln« von Levke Leiss zu sehen, die die Künstlerin für das Kunstevent gespendet hat. Es sei für beide sofort klar gewesen, dass sie bei dieser Aktion mitmachen wollen. Immer wieder werden sie von Gästen angesprochen und gefragt, welche Techniken sie verwenden, wo sie studiert haben und von woher sie ihre Inspirationen bekommen.

Eine andere Künstlerin, Severine Assouline aus Paris, widmet sich in ihrer Kunst Quipus, einer Knotenschrift der ursprünglichen Bevölkerung des südamerikanischen Inkareichs. Bunt und leuchtend hängen die Schnüre samt Knoten und Quasten an den Wänden und von der Decke herab.

Lea Marx ist mit einer Freundin gekommen. »Mich interessiert die Kunst«, sagt die 31-Jährige. Vor allem den Aspekt, dass sie sich mit Israel auseinandersetzt, findet sie spannend. Leider kenne sie das Land nicht, sagt sie, und von Religionen habe sie ebenfalls nicht allzu viel Ahnung. »Aber nun wird sich das ändern«, meint sie bestimmt.

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025