»Auch wir haben schlaflose Nächte und denken voller Bangen an Israel«, sagen Uta und Dieter Bernecker aus Weißenfels. Sie fragten sich, wie sie Israel unterstützen könnten. »Aus diesem Nachdenken heraus wurde die Idee geboren, ein Benefizkonzert zu veranstalten«, meinen die Initiatoren unisono.
Am Mittwoch, 17. Januar, wird das Konzert, das unter dem Motto »Musik ist ein letzter Hort der Hoffnung« steht, im Kulturhaus in Weißenfels stattfinden. Die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) übernommen. »Was wäre besser geeignet, um unsere Sprach- und Mutlosigkeit zu überwinden und gegen Gleichgültigkeit mit Musik anzuspielen?«, so Dieter Bernecker.
Auch wird ein Interview mit Ralph Lewinsohn aus Israel ausgestrahlt, der das Massaker im Kibbuz Kfar Aza überlebt hat und dessen Familie ursprünglich aus Weißenfels stammt. In den 30er-Jahren konnte sie nach Namibia emigrieren, wo der heute 71-Jährige geboren wurde. Als 25-Jähriger wanderte er nach Israel aus. Seit 40 Jahren lebt er im Kibbuz Kfar Aza. Er und seine Familie konnten am 7. Oktober nach vielen Stunden Ausharren in einem Luftschutzbunker von der Armee befreit werden.
»Wir möchten ein Zeichen setzen«, so Bernecker. Die auftretenden Künstler kenne das Ehepaar fast alle persönlich – und sie haben auch rasch zugesagt. Darunter sind Musiker aus Deutschland und Israel. André Herzberg wird gemeinsam mit Karl Neukauf an Piano und Gitarre und Hans Rohe an der Gitarre seine sehr persönlichen Songs interpretieren, Alex Jacobowitz bringt sein Marimbafon-Spiel mit. Das Jerusalem – Duo mit Hila Ofek, der Enkelin von Giora Feidman, an der Harfe und Andre Tsirlin am Saxofon wird dabei sein. Auch das »Shoshana«-Klezmertrio mit Leonid Norinsky am Knopfakkordeon, Ina Norinska als Sängerin und Larisa Faynberg an der Violine haben zugesagt.
Sie alle verzichten auf ihre Gage und unterstützen damit das Projekt »Soforthilfe für Südisrael« und den Wiederaufbau des zerstörten Kibbuz Kfar Aza. Uta und Dieter Bernecker begeistern sich seit Langem für Israel. Drei ihrer vier mittlerweile erwachsenen Kinder haben dort ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, und das Paar hat mehrere Reisen für Freunde und Interessierte organisiert. 1996 hatte die Stadt Eisenach, in der die Familie damals lebte, im Rahmen eines Emigrantenprogramms ehemalige jüdische Eisenacher eingeladen. Dieter Bernecker begleitete sie.
Neben dem Ehepaar zählen auch Enrico Kabisch vom Simon Rau Zentrum Weißenfels und die Deutsch –Israelische Gesellschaft Halle Umland als Veranstalter.