Der Bau der neuen Synagoge im Zentrum Potsdams kommt schneller voran als geplant. Nach der Grundsteinlegung im vergangenen November ist bereits das Kellergeschoss fertig, wie Brandenburgs Kulturministerium am Montag bekannt gab. Im Keller wurde bereits auch die Mikwe eingebaut.
Grundlage für den Bau ist der Entwurf des Berliner Architekten Jost Haberland. Das Synagogen- und Gemeindezentrum entsteht in Kooperation der Landesregierung mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Das Land finanziert den Bau mit rund 13,7 Millionen Euro.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) bezeichnete das Projekt als sichtbares Symbol dafür, dass jüdisches Leben in Potsdam wieder an seinem angestammten Platz in der Mitte der Stadt präsent sei. ZWST-Präsident Abraham Lehrer würdigte die »gute Zusammenarbeit und zielorientierte Arbeit« aller beteiligten staatlichen Einrichtungen und am Bau beteiligten Unternehmen.
Lehrer betonte, die Zentralwohlfahrtsstelle übernehme als Treuhänderin für die ersten Jahre die Trägerschaft über das Zentrum. Sie stehe bereits im Austausch mit den örtlichen jüdischen Gemeinden, damit das Zentrum für alle Jüdinnen und Juden in Potsdam zur Heimat werde.
Nach Angaben des Kulturministeriums soll nach drei Jahren der Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg das Synagogen- und Gemeindezentrum als Träger übernehmen. Das Land unterstützt den Betrieb des Synagogenzentrums künftig mit jährlich bis zu 650.000 Euro.
Der Bau der Synagoge ist bereits seit 2010 geplant. Während der Planung kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen der verschiedenen jüdischen Gemeinden über die Ausgestaltung der Synagoge. In der Landeshauptstadt gibt es mindestens fünf kleine jüdische Gemeinden. kna