Tag des Sieges

Auf ewig dankbar

Anlässlich des Tages des Sieges wurde am Montag auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße ein neues Denkmal eingeweiht. Es ist den jüdischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs gewidmet, die in Berlin leben oder nach der Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion hier ihre letzte Ruhe fanden.

»Am 8. Mai vor 72 Jahren wurde Berlin von der Roten Armee befreit. Viele Mitglieder unserer Gemeinde haben in dieser Armee gekämpft – wir alle leben heute dank Ihres Einsatzes«, sagte Gideon Joffe, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, in seiner Begrüßungsrede. Mit ihrem mutigen Einsatz hätten die Veteranen gezeigt, dass Juden »für das elementarste Recht eingetreten sind: für ihr Recht zu leben«, sagte Joffe sichtlich bewegt.

rote Armee Dank der Soldaten der alliierten Armeen habe das Judentum überlebt, »nicht nur in Berlin, sondern auch europa- und damit auch weltweit«, hob der Gemeindechef hervor. Er erinnerte daran, dass von den 60 Millionen Opfern des Zweiten Weltkrieges die Rote Armee »den größten Blutzoll zu tragen« hatte.

»Wir werden nie vergessen, was Sie getan haben, damit wir heute als freie Menschen hier leben können«, sagte Joffe an die etwa 60 anwesenden Veteranen gewandt, darunter ehemalige Soldaten der Roten Armee, Partisanen sowie Überlebende der Ghettos und der Leningrader Blockade. »Auf ewig sind wir den Veteranen dankbar – diese Dankbarkeit werden wir auch den nachfolgenden Generationen weitervermitteln.«

Neben den Veteranen und ihren Familien nahmen zahlreiche Gäste an der Denkmaleinweihung teil, darunter Gemeindevertreter und -mitglieder sowie Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft, wie etwa der CDU-Fraktionsvorsitzende des Berliner Abgeordnetenhauses, Florian Graf, der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Udo Wolf, und Vertreter der Bundeswehr.

stelen Das Denkmal besteht aus sieben einzelnen, an eine Menora erinnernde Stelen. Gestaltet hat es der Künstler Maxim Krioukov zusammen mit dem Ingenieur Yakov Byslovich. »Mir war es wichtig, ein Denkmal für die Kämpfer, die ihr Leben gegeben haben, so zu gestalten, dass es ihnen und ihrem Einsatz gerecht wird – das war eine große Herausforderung.«

Die Stelen stehen laut Krioukov für Geborgenheit und Sicherheit. Zugleich sollen dadurch die einzelnen Menschen sichtbar werden, die als schützende Schilde in der Erde wurzeln. Die zu einer Seite hin abgeflachte, zugespitzte Form in Richtung Himmel symbolisiere Hoffnung, so der Künstler.

Lesen Sie mehr dazu in unserer kommenden Printausgabe.

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025

Osnabrück

Leben, Lieben, Lachen

Die Jüdische Gemeinde hat ihr erstes Jüdisches Kulturfestival auf die Beine gestellt – mit einem beeindruckenden Programm

von Sophie Albers Ben Chamo  04.09.2025

Frankfurt

Persönlichkeiten mit Haltung

Der Architekt Salomon Korn und der Mediziner Leo Latasch erhalten das Ehrensiegel der Jüdischen Gemeinde

von Eugen El  04.09.2025

Jewish Women* Empowerment Summit

Neue Bündnisse finden

Auch feministische Kreise schlossen jüdische Frauen nach dem 7. Oktober aus. Auf dem Kongress der Bildungsabteilung und der ZWST soll das thematisiert werden. Ein Essay der Keynote-Speakerin Merle Stöver

von Merle Stöver  03.09.2025

Darmstadt

Jüdische Kulturwochen: Großer Andrang bei Eröffnung

Das Programm schließt den Extremismusforscher Ahmad Mansour mit ein

von Imanuel Marcus  03.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  02.09.2025

Universität

Starke junge Stimme

Seit dem 7. Oktober 2023 versucht der Verband Jüdischer Studenten in Bayern, mit seinen Aktivitäten vor allem auf dem Campus einen Weg zurück zur Normalität zu finden

von Luis Gruhler  02.09.2025

Hilfe

»Licht in den Alltag bringen«

Naomi Birnbach über den Berliner Mitzwa Express, der mit Kindern arbeitet und den vom Terror schwer getroffenen Kibbuz Kfar Aza unterstützt

von Christine Schmitt  02.09.2025

Unterstützung

38.000 jüdische Kontingentflüchtlinge erhielten Rentenausgleich

Nach Angaben der Stiftung Härtefallfonds des Bundes wurden insgesamt 169.000 Anträge geprüft

 01.09.2025