Lesung

Auf der Sonnenseite

Dina Rubina Foto: Marina Maisel

»Wir sind heute auf der Sonnenseite, weil wir Dina Rubina erleben dürfen – ihren einzigen Auftritt in Deutschland wohlgemerkt.« So begrüßt Olga Albrandt, Leiterin der Sozialabteilung, im Namen von Präsidentin Charlotte Knobloch die renommierte russischsprachige Autorin Dina Rubina im Hubert-Burda-Saal.

Rubina wurde 1953 in Usbekistan als Tochter einer Geschichtslehrerin und eines Malers geboren. Sie studierte am Konservatorium in Taschkent und zog 1984 nach Moskau. Kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion emigrierte sie 1990 mit ihrer Familie nach Israel.

Auszeichnungen Mehr als 50 Bücher hat Rubina geschrieben, drei davon sind auch auf Deutsch erschienen: Hier kommt der Messias!, Schriften von Leonardo und Der letzte Eber aus den Wäldern Pontevedras. Ihr Werk hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten und wurde in 29 Sprachen übersetzt, einige ihrer Bücher wurden sogar verfilmt.

Die weltgewandte, zugleich aber angenehm unaffektierte Schriftstllerin tritt oft vor Publikum auf, besonders gern aber, wie sie gesteht, in einer jüdischen Gemeinde: »Ich bin an jüdisches Temperament gewohnt, hier ist es wie in einem Hof in Taschkent oder Odessa«. Gerade zu ihrer usbekischen Heimat hat sie eine ganz besondere Beziehung – und wohl auch deshalb über Taschkent den Roman Auf der Sonnenseite der Straße geschrieben.

Humor Rubinas aktuelles Thema sind Geschichten über Odessiten. In den Texten, die sie dem Publikum vorliest, treten von Onkel Sadik bis zu Tante Pascha verschiedene Charaktere auf. Ihr funkelnder, ein wenig schräger Humor lässt die Geschichten lebendig werden. »An der Apotheke hängt ein Zettel: ›Die Apotheke ist zeitweilig geschlossen. Fima, komm vorbei!‹. Und an den Türen einer anderen Apotheke steht: ›Hab’s gehört, komme schon!‹ – das ist Odessiten-Humor!«

Rubina erzählt über »ehemalige Odessiten« – und korrigiert sich gleich selbst, »können denn Odessiten ehemalig sein?« Die Autorin wendet sich auch sogleich mit der dringenden Bitte an das Publikum: »Falls Odessiten im Saal sitzen und sich an irgendwelche Anekdoten oder Geschichten erinnern, sollten sie die doch bitte gleich an mich weitergeben. Ich werde sie aufbewahren und aufschreiben.«

Nicht von ungefähr wird auch ihr nächstes Buch, zumindest geografisch, in der Nähe Odessas bleiben. Der Titel: Der russische Kanarienvogel.

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024

Berlin

Zeichen der Solidarität

Jüdische Gemeinde zu Berlin ist Gastgeber für eine Gruppe israelischer Kinder

 15.04.2024

Mannheim

Polizei sucht Zeugen für Hakenkreuz an Jüdischer Friedhofsmauer

Politiker verurteilten die Schmiererei und sagten der Jüdischen Gemeinde ihre Solidarität zu

 15.04.2024