Kommentar

»Antiisraelische Tiraden«

»Ein unfassbarer Vorgang«: Marian Offman Foto: Miryam Gümbel

Kommentar

»Antiisraelische Tiraden«

Marian Offman über die BDS-Bewegung

von Marian Offman  01.12.2015 20:39 Uhr

Unlängst fand im Bibliothekssaal des Münchner Gasteigs eine Veranstaltung über die BDS-Kampagne (»Boykott – Desinvestition – Sanktionen«) statt. In dieser Kampagne wird für den Boykott von Waren aus Israel geworben.

Die Veranstaltung wurde vom städtischen Kulturreferat unterstützt. Es ist verständlich, dass es einen heftigen Streit um die Veranstaltung im Gasteig gab. Viele jüdische Teilnehmer wollten auch den indirekten Boykottaufruf eines jungen Deutschen gegen Israel nicht hinnehmen. Es erinnerte sie an die alte Naziforderung, nicht bei Juden zu kaufen.

Gleichsetzung Die antiisraelischen Tiraden des Referenten wurden von vielen als antisemitisch wahrgenommen. Am Ende seines Vortrags zitierte der Sprecher auch noch eine BDS-Aktivistin mit der Aussage, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Damit wird der jüdische Staat im Ansatz mit nichts anderem als dem nationalsozialistischen Terrorregime gleichgesetzt. Ein unfassbarer Vorgang.

Immerhin hat der Münchner Oberbürgermeister inzwischen entschieden, dass die Landeshauptstadt solche Veranstaltungen nicht mehr unterstützt. Daraufhin hat ein Palästinenservertreter die jüdischen Teilnehmer in der Süddeutschen Zeitung als den Mob der israelitischen Kultusgemeinde diffamiert. Von einer Befriedung kann da nicht die Rede sein.

Der Autor des Kommentars ist IKG-Vorstandsmitglied und Stadtrat für die Münchner CSU.

Thüringen

Jüdisches Kulturfest will Haifa stärker einbeziehen

Beide Städte pflegen seit dem Jahr 2005 eine offizielle Städtepartnerschaft

 17.07.2025

75 Jahre Zentralrat

Zentralratspräsident: Zusammenlegung von jüdischen Gemeinden »schmerzlich«, aber denkbar

Zu wenig engagierter Nachwuchs und mögliche Zusammenschlüsse von jüdischen Gemeinden - so sieht die Lage laut Zentralrat der Juden derzeit aus. Präsident Schuster äußert sich auch zur Rabbinerausbildung in Potsdam

von Leticia Witte  17.07.2025

Stuttgart

Geige, Cello, Kickboxen

Die Musikerinnen Taisia und Elina über den Karl-Adler-Wettbewerb, Spaß und eigene Stücke

von Christine Schmitt  16.07.2025

Jiddisch

Der unerfüllte Traum

Im Rahmen der Scholem-Alejchem-Vortragsreihe sprach der Judaist Gennady Estraikh über die Geschichte von Birobidschan

von Nora Niemann  16.07.2025

München

»Unsere jüdische Bavaria«

80 Jahre Israelitische Kultusgemeinde München und 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch: Am Dienstagabend wurde das Doppeljubiläum mit einem Festakt gefeiert. Für einen scharfzüngigen Höhepunkt sorgte der Publizist Michel Friedman

von Christiane Ried  16.07.2025

München

»Ich habe größten Respekt vor dieser Leistung«

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Charlotte Knobloch wird sie von Zentralratspräsident Josef Schuster geehrt

 16.07.2025

Porträt der Woche

»Musik war meine Therapie«

Hagar Sharvit konnte durch Singen ihre Schüchternheit überwinden

von Alicia Rust  15.07.2025

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025