Israelhass

»Mit Null-Toleranz begegnen«

Die Rabbiner Yehuda Pushkin, Avichai Apel und Zsolt Balla (v.l.) bilden den Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz (ORD). Foto: ORD

Der Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) hat die Angriffe auf Synagogen in Bonn und Münster verurteilt.

»Wer jetzt jüdische Einrichtungen wie gestern in Bonn und Münster geschehen und die hier lebenden jüdischen Mitbürger aus falschem Solidaritätsverständnis für die alles andere als friedliche palästinensische Sache angreift, hat entweder nichts verstanden, war schon vorher Antisemit oder Judenhasser, was umso erschreckender ist, weil sich dieser Hass auf europäischem Boden entlädt«, heißt es in einer Erklärung am Mittwoch.

israelhass Begünstigt werde ein Klima des Israelhasses von der extremen Rechten, von Islamisten oder der Linken, die durch die israelfeindliche BDS-Bewegung verstärkt werde, betonten die Rabbiner Avichai Apel (Frankfurt), Zsolt Balla (Leipzig) und Yehuda Pushkin (Stuttgart).

»Man mag mit der israelischen Politik nicht immer einverstanden sein, doch die hier in Deutschland und Europa lebenden Juden sind für die Kritik am Staat Israel nun wirklich die falsche Adresse.« Denn sie seien in erster Linie Bürger eines europäischen Staates, »und das in vielen Fällen schon seit Jahrhunderten«.

spaltung Die Rabbiner forderten: »Es wäre wünschenswert, wenn man sich hierzulande genauso differenziert mit Palästina, der dortigen Politik oder den Stellvertretermächten wie Iran auseinandersetzen würde, statt sich zu Fürsprechern einer Politik der Spaltung und des Hasses instrumentalisieren zu lassen.« Sie erwarteten, dass der deutsche Staat und auch die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten »einem solchen Treiben auf unseren Straßen mit Null-Toleranz begegnen«.

Die Lage in Israel sei bedauerlich und besorgniserregend. »Unter dieser Terrorwelle leidet vor allem auf beiden Seiten die Zivilbevölkerung, die erst in der Corona-Pandemie so viele Opfer bringen musste. Wir wünschen uns nichts sehnlicher als Frieden und beten dafür sowie für die von dieser Gewaltwelle betroffenen Menschen und ihre Angehörigen«, so der ORD-Vorstand. kna

Kolpik

Alter Hut

Eine traditionelle Kopfbedeckung erzählt manches über ihren Besitzer

von Levi Israel Ufferfilge  20.06.2025

Schelach Lecha

Eine Frage der Ansicht

Was wir aus dem Blick der Kundschafter auf das Land Israel lernen

von Rabbiner Jaron Engelmayer  20.06.2025

Essay

Es geschah an einem 23. Siwan

Eine Betrachtung zu einem historischen Datum in der jüdischen Geschichte und dem Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen

von Jacques Abramowicz  19.06.2025

Talmudisches

Anti-Aging

Über natürliche Mittel gegen die Hautalterung

von Rabbinerin Yael Deusel  19.06.2025

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Beha’Alotcha

Damit es hell bleibt

Wie wir ein Feuer entzünden und dafür sorgen, dass es nicht wieder ausgeht

von Rabbiner Joel Berger  13.06.2025

Talmudisches

Dankbarkeit lernen

Unsere Weisen über Hakarat haTov, wie sie den Menschen als Individuum trägt und die Gemeinschaft zusammenhält

von Diana Kaplan  13.06.2025

Tanach

Schwergewichtige Neuauflage

Der Koren-Verlag versucht sich an einer altorientalistischen Kontextualisierung der Bibel, ohne seine orthodoxen Leser zu verschrecken

von Igor Mendel Itkin  13.06.2025

Debatte

Eine »koschere« Arbeitsmoral

Leisten die Deutschen genug? Eine jüdische Perspektive auf das Thema Faulheit

von Sophie Bigot Goldblum  12.06.2025