Religion

Debatte über möglichen interreligiösen Feiertag geht weiter

Foto: Verwendung weltweit

Der Vorschlag eines interreligiösen Feiertags in Deutschland bleibt weiter im Gespräch. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hatte einen solchen »Tag des Wir-Gefühls und der Besinnung« im Zusammenhang der Corona-Pandemie angeregt.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hatte sich in einer ersten Reaktion eher skeptisch geäußert. Jüdische Feiertage seien in der Regel biblisch, wenige nachbiblisch oder neuzeitlich. »Es stünde uns nicht an, einen Feiertag zu schaffen, der einen religiösen Charakter hat«, so Josef Schuster.

»Es stünde uns nicht an, einen Feiertag zu schaffen, der einen religiösen Charakter hat.«

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Für einen Tag des Innehaltens würden sich aus Schusters Sicht etwa Aktionen wie ein »Tag der offenen Gotteshäuser« eignen, der interkonfessionell gestaltet werden könne, betonte Schuster. Hingegen meinte der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Andreas Nachama, ein interreligiöser Feiertag sei ein »positiver Vorschlag, der zu einem sehr guten Austausch führen kann«.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wollte sich auf KNA-Anfrage noch nicht zu dem Vorschlag äußern. Zuvor sei zu klären, wie Bätzing sich einen solchen Feiertag konkret vorstelle, sagte EKD-Sprecher Carsten Splitt. Die Islamverbände in Deutschland äußerten sich am Freitag offen für die Idee. kna

Ki Tawo

Echte Dankbarkeit

Das biblische Opfer der ersten Früchte hat auch für die Gegenwart eine Bedeutung

von David Schapiro  12.09.2025

Talmudisches

Schabbat in der Wüste

Was zu tun ist, wenn jemand nicht weiß, wann der wöchentliche Ruhetag ist

von Yizhak Ahren  12.09.2025

Feiertage

»Zedaka heißt Gerechtigkeit«

Rabbiner Raphael Evers über Spenden und warum die Abgabe des Zehnten heute noch relevant ist

von Mascha Malburg  12.09.2025

Chassidismus

Segen der Einfachheit

Im 18. Jahrhundert lebte in einem Dorf östlich der Karpaten ein Rabbiner. Ohne je ein Werk zu veröffentlichen, ebnete der Baal Schem Tow den Weg für eine neue jüdische Strömung

von Vyacheslav Dobrovych  12.09.2025

Talmudisches

Stillen

Unsere Weisen wussten bereits vor fast 2000 Jahren, was die moderne Medizin heute als optimal erkennt

von David Schapiro  05.09.2025

Interview

»Die Tora ist für alle da«

Rabbiner Ethan Tucker leitet eine Jeschiwa, die sich weder liberal noch orthodox nennen will. Kann so ein Modell auch außerhalb New Yorks funktionieren?

von Sophie Goldblum  05.09.2025

Trauer

Eine Brücke zwischen den Welten

Wenn ein Jude stirbt, gibt es viele hilfreiche Riten. Doch auch für Nichtjuden zeigt die Halacha Wege auf

von Rabbiner Avraham Radbil  05.09.2025

Ki Teze

In Seinem Ebenbild

Was der Tanach über die gesellschaftliche Stellung von Frauen sagt

von Rabbinerin Yael Deusel  04.09.2025

Anti-Judaismus

Friedman: Kirche hat »erste globale Fake News« verbreitet

Der gebürtige Pariser warnte zudem vor weltweiten autokratischen Tendenzen und dem Verlust der Freiheit

 02.09.2025