Meinung

Zur Sache, Herr Papst!

Am Sonntag besucht Papst Benedikt XVI. die Synagoge von Rom. Die Medien werden sich auf das Ereignis stürzen und Bilder des Friedens um die Welt schicken, die den Betrachter glauben lassen, das messianische Zeitalter sei angebrochen. Man wird einen lächelnden alten Mann sehen, der von anderen lächelnden Männern empfangen wird. Bestimmt wird der alte Mann für die Einladung danken, und die anderen werden ihm sagen, wie sie sich freuen. Dann werden sie ein wenig essen, ein bisschen plaudern und vor allem stolz darauf sein, einen historischen Moment zu erleben – schließlich gehen Päpste nicht jeden Sonntag in die Synagoge. Doch Halt! Eben weil katholisch-jüdische Begegnungen auf dieser Ebene so selten sind, muss man sie nutzen, um Tachles zu reden: Wie steht es um das Verhältnis des Vatikans zu den Pius-Brüdern, bleibt die Karfreitagsfürbitte, was ist mit der geplanten Seligsprechung von Pius XII. und der Öffnung der Geheimarchive? Fragen über Fragen, die die Gastgeber ihrem Besucher stellen müssen. Dabei dürfen sie sich nicht blenden lassen. Weder von Benedikts Heiligenschein, noch von seinen roten Schuhen und schon gar nicht von seinem sanftmütigen Lächeln.

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  08.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025