Palästinensische Autonomiebehörde

Zentralrat fordert bessere Kontrolle von Entwicklungshilfe

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: dpa

Mit Blick auf die jüngsten Terroranschläge in Israel fordern die Opposition im Bundestag und der Zentralrat der Juden in Deutschland eine bessere Kontrolle von Entwicklungshilfegeldern für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA).

HAUSHALTSPOSTEN Der entwicklungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Till Mansmann, sagte der »Welt« (Donnerstag): »Deutschland muss zuverlässig dafür sorgen, dass Geldmittel aus dem Entwicklungshaushalt des Bundes nicht zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten verwendet werden. Wenn das nicht sichergestellt werden kann, müssen alle entsprechenden Haushaltsposten geprüft und eingefroren werden.« Hintergrund der Forderungen sind Berichte, wonach die PA Hinterbliebenen von Attentätern lebenslange monatliche Zuwendungen gewährt.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, nimmt Berlin und Brüssel in die Pflicht: »Es sollte sichergestellt werden, dass Bundesmittel und EU-Gelder nicht dazu verwendet werden, Angehörige von palästinensischen Attentätern finanziell zu unterstützen. Hier ist auch die Bundesregierung in der Verantwortung.«

»MÄRTYRER-RENTEN« Auch aus der Unionsfraktion im Bundestag kommt die Forderung: »Zahlungen der Bundesregierung an die Palästinensische Autonomiebehörde sollten nur dann fließen, wenn die Zahlungen sogenannter Märtyrer-Renten durch die PA gestoppt werden«, sagt Gitta Connemann (CDU), Vize-Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. »Deutschland sollte Sanktionen androhen und gegebenenfalls Gelder der Entwicklungszusammenarbeit kürzen oder einfrieren, wenn die PA nicht bereit ist, die Zuwendungen an Gefangene und Hinterbliebene von Attentätern einzustellen.«

Deutschland beteiligt sich den Angaben zufolge jährlich im Rahmen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit mit Zahlungen in Millionenhöhe an Institutionen der PA. 2021 flossen laut Entwicklungsministerium 164 Millionen Euro in die palästinensischen Gebiete, unter anderem für Projekte in den Bereichen »Stabilisierung« und »strukturbildende Übergangshilfe«. Direkt an die PA gehen dabei im Rahmen der bilaterale Entwicklungszusammenarbeit für den Zeitraum 2021/22 rund 100 Millionen Euro.

Eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums sagte dazu: »Die Palästinensische Behörde erhält keine allgemeine Budgethilfe von der Bundesregierung, aus der solche von Ihnen angesprochenen Zahlungen möglich wären. Die Mittel der Bundesregierung werden unter strengen Kriterien zweckgebunden eingesetzt.« kna

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Berlin

Jüdisches Paar in U-Bahn geschlagen und beleidigt

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 15.09.2025

Interview

»Björn Höcke ist die prägendste Figur für die AfD-Ideologie«

Der Journalist Frederik Schindler hat ein Buch über Björn Höcke geschrieben. Wie wurde aus dem rechtsextremen Politiker das, was er heute ist?

von Nils Kottmann  15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

Essen

Islamist plante Mord an Juden

Der 17-jährige Erjon S., ein kosovarischer Staatsangehöriger, soll aus einer islamistisch-jihadistischen Ideologie heraus gehandelt haben

 15.09.2025

München

Alte Synagoge feiert Wiedereröffnung

Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen

 15.09.2025

Madrid

Israelfeindliche Demonstranten blockieren Vuelta á España erneut

60 Kilometer vor dem Ziel steht eine Gruppe von Protestierern mit einem Banner auf der Straße. Das Rennen musste abgebrochen werden

 15.09.2025