Ghetto-Renten

»Zeit für zügiges Handeln«

Zentralratspräsident Dieter Graumann: »Die Politik sollte gar nicht den sicherlich falschen und fatalen Eindruck entstehen lassen, hier auf Zeit zu spielen.« Foto: Gregor Zielke

Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert Bundesregierung und Bundestag auf, im Streit um die Ghetto-Renten nun sehr rasch eine Lösung zu finden. »Die Politik sollte gar nicht den sicherlich falschen und fatalen Eindruck entstehen lassen, hier auf Zeit zu spielen und sozusagen eine schreckliche Wette mit dem Tod einzugehen«, erklärte Zentralratspräsident Dieter Graumann. Das Durchschnittsalter der Berechtigten liege mittlerweile bei 85 Jahren, und jeden Tag werde der Kreis der möglichen Empfänger kleiner und kleiner. »Daher ist jetzt nicht die Zeit für kleinliches Rechnen, sondern für zügiges Handeln.«

überlebende Er erinnerte auch daran, dass das Bundessozialgericht den Überlebenden den Rentenanspruch schon im Jahr 2009 zugestanden hatte. Bereits 2002 hatte der Deutsche Bundestag Rentenzahlungen für die früheren Ghetto-Arbeiter einstimmig beschlossen.

»Seit Jahren warten die rund 22.000 inzwischen hochbetagten Betroffenen auf die rückwirkende Auszahlung ihrer Renten. Mit den Zahlungen wäre auch die Anerkennung ihres unendlichen Leids während der NS-Zeit verbunden.« Ihnen stünden die Renten nicht nur aufgrund ihrer Arbeit zu, die sie in den Ghettos leisten mussten. »Deutschland steht hier vor allem moralisch in der Pflicht«, so Graumann. »Jeder einzelne Tag des weiteren Zuwartens ist einer zu viel.« ja

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025