Berlin

Zeichen für Zusammenhalt

Zum Fastenmonat Ramadan hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Verbindende der Religionen betont und zu mehr Offenheit aufgerufen. Muslime, Juden und Christen hätten gemeinsame Wurzeln, sagte sie bei einem Empfang am Dienstagabend in Berlin. Die Regierungschefin verurteilte in ihrer Rede Angriffe auf Gotteshäuser der drei Religionen.

»Synagogen werden zur Zielscheibe, Moscheen und auch Kirchen«, sagte sie. Diese Angriffe seien ein Anschlag auf Glaubensfreiheit, die Demokratie und das friedliche Miteinander. Es sei »offenkundig«, dass der Islam inzwischen zu Deutschland gehöre, so Merkel. Sie rief zudem Muslime dazu auf, sich von islamistischem Terror zu distanzieren, betonte aber auch, dass sich jeder Generalverdacht gegen Muslime verbiete.

Vielfalt Bei dem Empfang in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amts, forderte auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt. »Wir leben gemeinsam in einem Land und müssen über Religionsgrenzen hinweg für Vielfalt eintreten«, sagte sie.

Neben Vertretern des Islam nahmen am gemeinsamen Fastenbrechen auch Repräsentanten anderer Religionen teil, unter anderem der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Alois Glück.

Zentralratspräsident Schuster begrüßte die Initiative, die verschiedenen Religionen um einen Tisch zu versammeln. »Gemeinsam religiöse Feste zu begehen, hat etwas sehr Verbindendes«, sagte er in seinem Grußwort. Immer mehr Menschen sehen es als Bereicherung, dass Deutschland als Einwanderungsland viele Kulturen und Religionen beherbergt. Auch Schuster mahnte, dass sich eine fremdenfeindliche, islamophobe und antisemitische Stimmung breitmache, die mehr als besorgniserregend sei. epd/ja

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025