Frankfurt/Düsseldorf/Hamburg

Zeichen der Solidarität

Beim »Kippa-Tag« am 14. Mai 2018 im Hamburger Grindelviertel Foto: dpa

Bürger und Politiker haben am Montag in mehreren Bundesländern ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt und ihre Solidarität mit Israel bekundet.

Der nordrhein-westfälische Landtag würdigte mit einer Feierstunde in Düsseldorf das 70-jährige Bestehen Israels. Die hessische Landesregierung kam zu einer Kabinettssitzung in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main zusammen. Bei Kundgebungen in Hamburg und Frankfurt trugen jeweils mehrere Hundert Bürger als Zeichen der Solidarität eine jüdische Kippa.

NRW Bei der Feierstunde im Düsseldorfer Landtag rief NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dazu auf, den Frieden in der Region voranzubringen. Christen, Juden und Muslime dürften nicht in Hass miteinander leben.

Israel sei »ein Land mit großer Tradition«, zu dem NRW so enge und vielfältige Kontakte wie mit kaum einem anderen außereuropäischen Land und wie kein anderes Bundesland unterhalte. Auch Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, lobte die »engen und beständigen« Beziehungen seines Landes zu NRW, warnte aber auch vor erstarkendem Antisemitismus.

Hessen Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte, das Existenzrecht Israels gehöre gerade in Deutschland zur Staatsräson. Antisemitismus sei »ein Angriff auf die Grundlagen unserer Demokratie« und müsse entschlossen bekämpft werden. »Appelle reichen nicht mehr«, betonte Bouffier.

Der Ministerpräsident bekräftigte zugleich die Absicht, einen Antisemitismusbeauftragten für das Land Hessen einzusetzen, nannte dafür aber noch keinen Zeitpunkt. Die Landesregierung sei dazu »in guten Gesprächen mit der Jüdischen Gemeinde«, und er erwarte in absehbarer Zeit Ergebnisse, sagte Bouffier.

Auf dem Frankfurter Römerberg nahmen mehrere Hundert Menschen am Montagabend an der Aktion »Zeig’ Gesicht und Kippa« teil. Diese war von dem Frankfurter Stadtkämmerer und Kirchendezernenten Uwe Becker (CDU) Mitte April nach einem Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli in Berlin ins Leben gerufen worden. Der Widerstand gegen Antisemitismus müsse hauptsächlich von Nichtjuden ausgehen, sagte Becker auf der Kundgebung.

Grindelviertel Im Hamburger Grindelviertel demonstrierten mehr als 350 Menschen gegen Antisemitismus. Viele von ihnen trugen als Ausdruck ihrer Solidarität die jüdische Kippa auf dem Kopf. Sie wollten damit beim »Kippa-Tag« in der Hansestadt auch ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. Auch Vertreter der Kirchen nahmen an den Kundgebungen in Frankfurt und Hamburg teil.

Der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 vom späteren Regierungschef David Ben Gurion in Tel Aviv ausgerufen. Nach jüdischem Kalender wurde der Unabhängigkeitstag bereits am 19. April begangen. epd

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  30.06.2025 Aktualisiert

Drohung

Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Das staatliche Propagandablatt wirft Rafael Grossi vor, für Israel spioniert zu haben

 30.06.2025

Düsseldorf

Islamistischer Tiktok-Star gesteht Spendenbetrug

Der Islamist »Abdelhamid« hat unter seinen Followern Spenden »für Palästina« gesammelt und diese dann unter anderem für einen BMW ausgegeben. Das gestand er nun vorm Düsseldorfer Landgericht

von Martin Höke  30.06.2025

Düsseldorf

NRW: Zahl antisemitischer Straftaten gestiegen

Fast 700 Fälle wurden im vergangenen Jahr registriert - ein Zuwachs von 27 Prozent

 30.06.2025

Uni Duisburg

Online-Mahnmal gegen Schändung jüdischer Friedhöfe gestartet

Die Universität Duisburg-Essen hat ein Online-Projekt zum Schutz jüdischer Friedhöfe vorgestellt. Grundlage dafür ist eine interaktive Karte

von Raphael Schlimbach  30.06.2025