Jerusalem

X-Post des irischen Regierungschefs sorgt für heftige Kritik

Israel wolle wegen der »empörenden Äußerungen« den irischen Botschafter einbestellen, so Außenminister Eli Cohen

 26.11.2023 13:16 Uhr

Israels Außenminister Eli Cohen Foto: Copyright (c) Flash 90 2023

Israel wolle wegen der »empörenden Äußerungen« den irischen Botschafter einbestellen, so Außenminister Eli Cohen

 26.11.2023 13:16 Uhr

Ein X-Post des irischen Regierungschefs Leo Varadkar zur Freilassung eines neunjährigen irisch-israelischen Mädchens aus der Gefangenschaft im Gazastreifen hat für Verstimmung gesorgt. Israel wolle wegen der »empörenden Äußerungen« den irischen Botschafter einbestellen, teilte der israelische Außenminister Eli Cohen am Sonntag mit.

Irlands Regierungschef hatte am Samstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, geschrieben: »Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In Israel wurde diese Beschreibung als Verharmlosung der Geiselnahmen durch die islamistische Hamas kritisiert. Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, schrieb bei X: »Die neunjährige Emily war nie »verloren« – sie wurde brutal von der terroristischen Hamas entführt und als Geisel gehalten.«

Nach der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober war das Mädchen zunächst für tot gehalten worden. Ihr aus Irland stammender Vater Thomas Hand hatte in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass sie nicht in die Hände der Hamas gefallen sei, weil das noch »schlimmer als der Tod« gewesen wäre. Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel verschleppt worden. Vergangene Woche hatte Thomas Hand dann in einem emotionalen Appell die Freilassung seiner Tochter gefordert und gesagt, die Familie erlebe einen Albtraum.

Das irische Kabinettsmitglied Paschal Donohoe sagte am Sonntag der BBC, Varadkar habe die Gewalt der Hamas eindeutig verurteilt. Emilys Freilassung sei eine Hommage an die Arbeit, die Würde und Zurückhaltung ihres Vaters. Sie sei aber auch nicht möglich gewesen ohne diplomatische Bemühungen der irischen Regierung mit Partnern in den USA, Ägypten und Katar, sagte Donohoe. »Selbst heute müssen wir uns besinnen, was ein ruhiges Wort und was ein gutes Argument bewirken kann und welchen Wert es hat, wenn Länder zusammenarbeiten.«

Insgesamt hatte das Rote Kreuz am Samstagabend 13 Israelis – unter ihnen erneut Deutsch-Israelis – sowie vier thailändische Staatsbürger über die Grenze nach Ägypten gebracht. Nach dem Grenzübertritt wurden die Geiseln in ein Krankenhaus in Israel geflogen. Im Krankenhaus wurde Emily mit ihrem Vater und ihren beiden Halbgeschwistern wiedervereint. Insgesamt wurden am 7. Oktober rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter zahlreiche Ausländer und Doppelstaatsbürger. dpa

Weiden

Muslimischer Prediger rief zur Tötung von Juden auf – Bewährungsstrafe

Neben der Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde dem Mann eine Geldstrafe auferlegt

 13.12.2024

Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Im Krankenhaus soll der Ministerpräsident auf die Bedrohung angesprochen worden sein. Sein Büro spricht von »Verleumdung und Lügen«

 13.12.2024

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 13.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024