Gaza

Wolffsohn verteidigt Israels Vorgehen gegen die Hamas

Michael Wolffsohn Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Gaza

Wolffsohn verteidigt Israels Vorgehen gegen die Hamas

Jedes Opfer im Gazakrieg gehe auf das Konto der Terrororganisation, sagte der Historiker im Deutschlandfunk

 30.05.2025 13:08 Uhr

Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn hat das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen verteidigt. Alle palästinensischen Opfer - auch Kinder und Zivilisten - gingen auf das Konto der Hamas, sagte Wolffsohn am Freitag im Deutschlandfunk.

»Im Krieg gibt es keine Verhältnismäßigkeit«, sagte der 78-Jährige, der früher an der Universität der Bundeswehr in München lehrte. Wolffsohn äußerte Verständnis für Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der vor wenigen Tagen deutliche Kritik an Israels Kriegführung in Gaza geäußert hatte. Er sagte dazu: »Der Kanzler liefert das, was 80 Prozent der Deutschen wollen.«

Auch der Koalitionspartner SPD und die EU hätten eine kritische Position gegenüber Israel eingenommen. Daher müsse sich Merz äußern, wie er dies getan habe. »Das ist Realismus. Jeder Vertreter einer großen Partei möchte wiedergewählt werden«, so Wolffsohn. »Gerade am Start einer Regierung möchte der Kanzler sicherlich kein (politisches) Harakiri ausüben.« Inhaltlich stimme er Merz aber nicht zu.

Lesen Sie auch

Hauptadressat der Kritik

»Der Kanzler sagt ja selber, dass er die israelische Kriegspolitik nicht versteht. Dem kann man leider nur zustimmen«, erklärte Michael Wolffsohn in dem Radiointerview. In Gaza gelte das Gesetz des Guerillakrieges. In einem solchen Krieg nehme derjenige, der ihn führe, »willentlich und wissentlich das eigene Zivil als Kanonenfutter in Kauf.«

Hauptadressat der Kritik könne daher nicht die israelische Regierung sein, sondern nur die Hamas. »In dem Moment, wo die Hamas die Waffen niederlegt und die Geiseln freilässt, ist die Blockade des Gazastreifens beendet und dann ist auch dieser Krieg beendet.«

Was in Gaza passiere, sei »schrecklich, schrecklich, schrecklich«. Aber man müsse fragen, wer dafür verantwortlich sei. Die Hamas habe diese Katastrophe von Anfang in Kauf genommen. kna/im

Schwielowsee

Shlomo Afanasev ist erster orthodoxer Militärrabbiner für Berlin und Brandenburg

Militärrabbiner gibt es bereits in Deutschland. Nun steigt der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr in Brandenburg ein

 29.10.2025

Berlin/Ankara

Merz besucht Erdogan: Gaza-Konflikt im Mittelpunkt

Nahost, Ukraine, Migration: Die Türkei ist in vielen Feldern ein wichtiger Partner. Das wird der Kanzler in Ankara deutlich machen. Trotzdem dürfte es für ihn ein schwieriger Antrittsbesuch werden

von Michael Fischer, Mirjam Schmitt  29.10.2025

Premiere

»Übergriffe gegen uns sind mittlerweile Alltag«

Anfeindungen, Behinderungen, Drohungen und Übergriffe: Ein neuer Film dokumentiert die Pressefeindlichkeit bei vielen Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin. Die Journalisten-Union warnt vor den Folgen für die Pressefreiheit hierzulande

von Markus Geiler  28.10.2025

Stellungnahme

Das sagt das ZDF zur Kritik aus der Union

Der getötete Angestellte der Produktionsfirma Palestine Media Production sei kein ZDF-Mitarbeiter gewesen. Zuvor wurde bekannt, dass er Hamas-Mitglied war

 28.10.2025

Nordwesten

Jüdisches Museum für Hamburg?

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) will Lücke in der zweitgrößten deutschen Stadt schließen

 28.10.2025

Faktencheck

Marcel Reich-Ranicki sprach nie von »Schuldkult als Dauerimpfung«

Wie der gestorbene Literaturkritiker für aktuelle Polit-Debatten auf Social Media genutzt wird – und wie seine echten Aussagen aus Lebzeiten tatsächlich klingen

 28.10.2025

New Yorker Bürgermeisterwahlen

Zohran Mamdanis Vorsprung schrumpft

Viele Wähler unterstützen den früheren Gouverneur Andrew Cuomo nicht, weil sie ihn lieben, sondern da sie einen Sieg des Israelhassers Mamdani verhindern wollen. Wird dies klappen?

 28.10.2025

Berlin

Union: ZDF muss über Hamas-Mitglied bei Produktionsfirma aufklären

Politiker von CDU und CSU, darunter Ottilie Klein, kritisieren das ZDF scharf, nachdem bekannt wurde, dass ein vom Sender beschäftigter Mann in Gaza Mitglied der Terrorgruppe war

 28.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer wie der Imam den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025