Einspruch

Wird Alaska das neue München?

Marieluise Beck Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Einspruch

Wird Alaska das neue München?

Marieluise Beck warnt davor, dass die Verhandlungen zwischen Trump und Putin das Ende eines freien Europas einläuten könnten

von Marieluise Beck  13.08.2025 15:59 Uhr

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Bottalk ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Bottalk angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Iran hat über Jahre hinweg einen Ring aus Bedrohungen gegen Israel aufgebaut. Ebendiese iranische Diktatur ist ein Verbündeter des revanchistischen Putin-Regimes. Sie unterstützt gemeinsam mit Nordkorea und China den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wladimir Putin hat unverhohlen seine Kriegsziele genannt: die Zerstörung der nationalen Eigenständigkeit der Ukraine und das Zurück zu einer Welt der großen Mächte im Stil von Jalta 1945.

Während Israel aus bitterer Erfahrung gelernt hat, dass es sich im Zweifel nur auf die eigene Stärke verlassen kann, hatte die Ukraine nicht die Zeit und die Ressourcen, um sich vom wankelmütigen und zögerlichen Westen unabhängig zu machen. Weder in Washington noch in Berlin oder Paris wurde mit aller Konsequenz verstanden, dass es in der Ukraine auch um die Sicherheit Europas und die künftige Weltordnung geht. Mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus fielen die USA als Verbündeter gänzlich aus.

Unsere Regierungen aber sollten wissen, dass Putin nach der Ukraine nicht haltmachen wird.

Allein, dass Präsident Trump in Alaska mit Putin über den Kopf des frei gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hinweg verhandeln will, ist ein Skandal. Auch für die europäischen Regierungen ist es ein Affront, dass ohne sie über die Zukunft Europas gewürfelt wird. Trump mag Europa gleichgültig sein. Unsere Regierungen aber sollten wissen, dass Putin nach der Ukraine nicht haltmachen wird. Wenn es so läuft, wie Putin sich vorstellt, wird Alaska 2025 zur Neuauflage des Münchner Abkommens von 1938.

Selenskyj hat drei Jahre um Waffen gefleht. Es geht nicht darum, der Ukraine zu »helfen«, es geht um die Zukunft des freien Europas. Die Ukraine hat unendliche Opfer gebracht im Vertrauen auf die westlichen Demokratien. Der Westen, das waren Freiheit und gemeinsame Sicherheit. Wenn Trump in Alaska Putins Spiel mitspielt und die Europäer das hinnehmen, wird der Rest der Welt daraus den Schluss ziehen, dass die Zeit des Westens vorbei ist.

Die Autorin ist Gründerin des Zentrums Liberale Moderne und ehemalige
Bundestagsabgeordnete der Grünen.

Geiseln

Geisel-Eltern wenden sich an Merz

Die Eltern der deutsch-israelischen Geiseln Itay Chen wenden sich in einem offenen Brief an den Bundeskanzler und appellieren dafür, mehr für die verbliebenen Geiseln zu tun

von Nicole Dreyfus  13.08.2025

Meinung

Soll die Schweiz Palästina anerkennen?

Eine Anerkennung von Palästina wäre für die Schweiz ein aussenpolitischer Kurswechsel, von dem niemand profitiert

von Nicole Dreyfus  13.08.2025

Frankfurt am Main

Erster Auschwitz-Prozess endete vor 60 Jahren

22 Männer saßen auf der Anklagebank, die Mehrheit wurde verurteilt. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, war der Beharrlichkeit von Fritz Bauer zu verdanken

 13.08.2025

Griechenland

Wieder Proteste gegen israelisches Kreuzfahrtschiff

Die Route der »Crown Iris« gleicht einem Spießrutenlauf. Überall, wo das Kreuzfahrtschiff anlegt, warten Demonstranten

 13.08.2025

Umfragen

Wenig Vertrauen in den Bundeskanzler

Nach 100 Tagen im Amt sinkt das Vertrauen in den Bundeskanzler Friedrich Merz, wie aktuelle Umfragewerte zeigen

 13.08.2025

Berlin

»Israels Fahne weht so lange, bis die letzte Geisel zu Hause ist«

Der Regierende Bürgermeister nimmt Stellung zum Fahnen-Streit am Roten Rathaus

 13.08.2025

Washington D.C.

US-Außenministerium beklagt Antisemitismus in Deutschland

In einem Bericht wird Deutschland eine verschlechterte Menschenrechtslage attestiert - auch wegen antisemitischer Gewalttaten

 13.08.2025

Berlin

Krisentreffen mit CDU-Spitze

Auch nach 100 Tagen im Amt läuft die Regierungsarbeit nicht rund. Es gibt Streit mit der SPD und Unions-Unmut über Entscheidungen des Kanzlers. Der ruft die engste Parteispitze zu Beratungen zusammen

 13.08.2025

Wellington

Neuseelands Ministerpräsident attackiert israelischen Regierungschef

Christopher Luxon: »Netanjahu hat den Verstand verloren«

 13.08.2025