Meinung

Wenn Geistliche zündeln

Hassprediger Terry Jones Foto: Noloso

Worte können töten. Am 20. März hat eine kleine christliche Sekte in Florida unter Leitung ihres Chefs, des Hasspredigers Terry Jones, eine Ausgabe des Korans verbrannt und die Aktion gefilmt. Muslime sahen den Streifen im Internet und rasteten aus: Aufgewiegelt vom Vorbeter in der Moschee, skandierte der Mob am Freitag im nordafghanischen Masar-i-Scharif »Tod Amerika und den Juden«, stürmte das örtliche UN-Büro und ermordete sieben Mitarbeiter. Höchste Zeit, dass die Weltgemeinschaft dem Hass, der im frommen Gewand daherkommt, den Kampf ansagt. Bis heute wird er weltweit verbreitet – nicht nur in muslimischen Ländern und den USA, sondern gelegentlich auch bei uns in Europa und in Israel.

Dialog Scheinbar unbewaffnet treten die spirituellen Führer in Erscheinung, doch was aus dem Mund des einen oder anderen quillt, erinnert an das Kaliber einer Kalaschnikow. Von wegen nichts als fromme Worte! Niemand sollte das Potenzial der Geistlichen unterschätzen: Sie können den Dialog mit anderen Religionen beflügeln oder Ressentiments gegen »Ungläubige« schüren, Frieden stiften oder dem Terror das Wort reden.

Religionsfreiheit hin oder her – der Staat sollte sich ein Herz nehmen und Hasspredigern das Handwerk legen. Auch sie bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum. Das muss ihnen klargemacht werden. Damit nicht aus Worten noch mehr Tote werden.

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025

Berlin

Gratis-Falafel: Restaurant »Kanaan« reagiert auf Vorfall im »K-Fetisch«

Die Aktion dauert bis 16.00 Uhr an. Es sei ein »Friedenszeichen in Zeiten des Hasses«, sagen die Betreiber

 24.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  24.10.2025

Internationaler Gerichtshof

Persilschein für die UNRWA

Der IGH sieht Israel in der Pflicht, mit dem umstrittenen Palästinenser-Hilfswerk zu kooperieren. Maßgeblich für die Richter sind die Zusicherungen von UN-Offiziellen

von Michael Thaidigsmann  23.10.2025

Berlin

Jüdische Studenten fordern Geraldine Rauchs Abgang

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin warnte vor »Muslimfeindlichkeit« bei einer jüdisch-kurdischen Veranstaltung. Die JSUD wirft ihr vor, autoritär zu reagieren. Kritik kommt auch von CDU und SPD

 23.10.2025

USA

Gebrochene Identität

Wie sich junge Juden zunehmend von Israel und ihrem Judentum entfernen. Geschichte einer Entfremdung

von Hannes Stein  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Waffenimport

Milliardendeal: Bundeswehr kauft israelische Panzerabwehrraketen

Trotz des von Kanzler Friedrich Merz verhängten Exportstopps für Waffenlieferungen an den jüdischen Staat bezieht Berlin weiterhin auch andere Rüstungsgüter von dort

 23.10.2025

Berlin

Angela Merkel reist im November nach Israel

Von ihr stammt die Aussage, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist. Nun kehrt die frühere Kanzlerin dorthin zurück. Es gibt einen erfreulichen Anlass

 23.10.2025