Berlin

Wegner will nach Aus für Antisemitismusklausel neue Lösung

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin Foto: picture alliance/dpa

Berlin

Wegner will nach Aus für Antisemitismusklausel neue Lösung

Träger, die gefördert würden, müssten sich zur Demokratie bekennen, so der Regierende Bürgermeister

 02.02.2024 08:22 Uhr

Nach dem jähen Ende der im Dezember 2023 eingeführten sogenannten Antisemitismusklausel für Kulturfördermittel hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner eine neue, breiter angelegte Lösung angekündigt. »Wir werden einen gemeinsamen Weg gehen, wie wir das Thema rechtssicher gestalten können und für alle Berliner Verwaltungen zur Anwendung bringen«, sagte der CDU-Politiker im Abgeordnetenhaus.

»Wir werden genau aufpassen, dass die Träger, die wir fördern, sich zu unserem Zusammenleben bekennen, zu unserer Demokratie«, so Wegner. »Bei diesem Thema muss klar sein: Wer Fördermittel bekommt, der muss sich einer genauen Prüfung unterziehen. Dabei ist völlig egal, aus welcher Richtung unsere Demokratie angegriffen wird. Ob es Menschenfeindlichkeit ist, Hass oder Hetze.«

Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte die Antisemitismusklausel im Dezember 2023 eingeführt. Nach teils harscher Kritik aus der Kulturszene, die eine Beschränkung der Kunstfreiheit befürchtete, und aufgrund juristischer Bedenken kassierte er sie schon im Januar wieder.

Mit der Klausel sollten Empfänger öffentlicher Fördergelder unter anderem zum Bekenntnis gegen Antisemitismus verpflichtet werden. Nach dem Willen Chialos sollte auf diese Weise zudem sichergestellt werden, dass rassistische, queerfeindliche oder anderweitig ausgrenzende Ausdrucksweisen nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

Wichtig sei bei dem Thema ein ressortübergreifendes, einheitliches Vorgehen, sagte Wegner nun im Parlament. Gespräche darüber hätten bereits stattgefunden, sie würden weitergeführt. Nach dem Aus für die Klausel hatte Wegner das Ziel formuliert, den Kampf gegen Antisemitismus als Staatsziel in der Landesverfassung zu verankern. Auch darüber werde im Senat und der schwarz-roten Koalition verhandelt, hatte er im Januar gesagt. dpa

Deutschland

Rechtsextremismus beunruhigt Deutsche stärker als Zuwanderer

Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu, während die Angst vor Rechtsextremismus bei Deutschen ohne Migrationshintergrund besonders hoch ist. Was verrät die neue KAS-Studie noch?

 09.12.2025

Medien

Äußerst ungewöhnlicher Schritt: Irans Staatssender gesteht Fehler bei Kriegsberichterstattung ein

Nach dem Krieg gegen Israel gesteht der Präsident des iranischen Staatssenders eine Falschmeldung ein. Die Hintergründe

 09.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025