Justiz

Impfgegner Sucharit Bhakdi muss wegen Volksverhetzung vor Gericht

Angeklagter Bhakdi ist in der Querdenker-Szene sehr populär Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser

Das Amtsgericht Plön hat die Anklage der schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwaltschaft gegen den umstrittenen Mikrobiologen und Autor Sucharit Bhakdi wegen Volksverhetzung zur Hauptverhandlung unverändert zugelassen. Dies teilte das Landgericht Kiel Donnerstag mit.

Die Hauptverhandlung solle am 24. März nächsten Jahres beginnen. Bhakdis Buch »Corona Fehlalarm?« war eines der meistverkauften Sachbücher des Jahres 2020.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm laut Anklage vom Mai dieses Jahres vor, in einem Interview im April 2021 im Zusammenhang mit kritischen Äußerungen über die Impfpolitik Israels mit generalisierenden Aussagen auch gegenüber in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zu Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht zu haben.

Außerdem habe Bhakdi, der Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz war, in einer Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung am 24. September 2021 in Kiel die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen in Verbindung mit einem »Endziel« gebracht, so die Anklage.

Er habe von einem zweiten Holocaust gesprochen. Dadurch sei das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der NS-Herrschaft verharmlost worden.

Mehrere Thesen Bhakdis zur Corona-Pandemie wurden von Experten als irreführend oder falsch eingeordnet. dpa

Embargo

»Strategischer Fehler«

In der Union gibt es Zweifel an der Führungsfähigkeit des Kanzlers. Lob bekommt Merz von der AfD und dem Iran

von Stefan Laurin  20.08.2025

Analyse

Misstrauische Partner

Russland stellt sich öffentlich an die Seite des Iran. Doch der Kreml verfolgt in Nahost andere Ziele als die Mullahs

von Alexander Friedman  20.08.2025

Weimar

Buchenwald darf Zutritt mit Palästinensertuch verweigern

Die Antragstellerin habe selbst angegeben, dass sie mit dem Tragen des Palästinensertuchs eine politische Botschaft gegen die ihrer Ansicht nach einseitige Parteinahme der Gedenkstätte für die Politik der israelischen Regierung zeigen will

 20.08.2025

Medien

Fiktion statt Fakten

Matti Friedman hat viele Jahre für die Nachrichtenagentur AP berichtet. Der Journalist kennt die Probleme der Gaza-Berichterstattung aus erster Hand

von Gunda Trepp  20.08.2025

Berlin

Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Anklage erhoben

Der Tatverdächtige ist IS-Unterstützer und russischer Staatsbürger

 20.08.2025

Athen

Israelische Firma übernimmt griechischen Rüstungsbauer

Griechenlands größter Hersteller von Militärfahrzeugen ist nun komplett in israelischer Hand. Die strategische Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wird damit weiter vertieft

 20.08.2025

Köln

Diskriminierung jüdischer Schüler ernst nehmen

Antisemitismus an Schulen ist nicht neu. Doch seit Ausbruch des Gazakriegs ist die Judenfeindlichkeit stark gestiegen. Ein Vertreter der katholischen Kirche fordert die Schulen auf, Flagge zu zeigen

 20.08.2025

Umfrage

Deutliche Mehrheit steht hinter Waffen-Lieferstopp für Israel

In der Union sind nicht alle einverstanden. Die Mehrheit der Bevölkerung hat der Kanzler aber hinter sich, obwohl sich Israel gegen eine Terrororganisation wehrt, die den jüdischen Staat erklärtermaßen vernichten will

 20.08.2025

Würdigung

Ein echter Freund

Der ehemalige Zentralratspräsident Dieter Graumann hat viel bewirkt für das jüdische Leben in Deutschland. Nun ist er 75 geworden. Eine persönliche Gratulation von TV-Moderatorin Andrea Kiewel

von Andrea Kiewel  20.08.2025