Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) will den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel intensivieren. Es gebe ein hohes Interesse an konkreten Projekten, sagte Voigt zum Abschluss einer fünftägigen Israel-Reise am Donnerstag in Tel Aviv.
So soll es etwa in der dualen Ausbildung Pilotprojekte geben: »Israelische Jugendliche werden nach Thüringen kommen und Thüringer nach Israel.« Es gebe großes Interesse in Israel, junge Menschen zusammenzubringen, Perspektiven auszutauschen und Freundschaften zu schließen.
»Gemeinsames Werteverständnis«
Voigt betonte, »bei aller Bedeutung von Innovation, gemeinsamer Forschungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsarbeit sollte man nicht aus dem Blick verlieren, dass Thüringen und Israel ein gemeinsames Werteverständnis haben«. Im Heiligen Land lägen »die Wurzeln unserer Religion und des jüdisch-christlichen Menschenbildes«. Er sehe es als Teil der deutschen Staatsräson an, den Austausch mit Israel zu befördern: »Das bedeutet, sich auf kultureller Ebene zu begegnen und der historischen Verantwortung bewusst zu sein.«
Kirchen als Brückenbauer
Weiter sagte Voigt, christliche Kirchen seien in Israel Anlaufpunkte, Dialogpartner und Brückenbauer. Der CDU-Politiker hat auf seiner Reise die deutschsprachige Dormitio-Abtei des Benediktinerordens in Jerusalem besucht. Ihn habe die Begegnung mit dem dortigen Abt Nikodemus Schnabel beeindruckt, so Voigt, »weil er deutlich gemacht hat, dass Kirchen Orte der Hoffnung sind und Krisen auch neue Räume eröffnen, beispielsweise über Kulturangebote«.