Rheinland-Pfalz

Vier Stolpersteine in Kaiserslautern gestohlen

Kaiserslautern Foto: picture alliance / imageBROKER

Unbekannte Täter haben in Kaiserslautern vier Stolpersteine von Bürgersteigen gerissen, die an jüdische Holocaust-Opfer erinnern. Laut ARD war ein solcher Diebstahl in der Stadt zuvor noch nicht vorgekommen, in anderen rheinland-pfälzischen Orten aber durchaus.

Die »Tagesschau« zitierte Elisabeth Merkert, die Sprecherin der Initiative
Stolpersteine KL: »Wir hätten nicht gedacht, dass so etwas in Kaiserslautern passiert«, sagte sie demnach. »Wir sind sprachlos. Wir hatten immer den Eindruck, dass dies eine ruhige Umgebung ist.«

Der Diebstahl der Stolpersteine erfolgte offenbar bereits vergangene Woche. Die Landesbeauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr, erklärte: »Das was in der vergangenen Woche in Kaiserslautern geschehen ist, ist Antisemitismus und muss als solcher auch benannt werden.«

Lesen Sie auch

Die »gewaltsame Entfernung« von vier Stolpersteinen in der Steinstraße in Kaiserlautern, mit denen an die Familie Hené erinnert wird, sei »ein Angriff auf die Würde von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes geworden sind und schlimmstes erleben mussten«, so Fuhr.

Der Familienvater Hené und seine Ehefrau wurden 1942 in Auschwitz ermordet. Ihre damals 13 und 16 Jahre alten Töchter flohen nach Palästina.

Auch die Stadtverwaltung geht von Judenhass als Motiv aus. Kaiserslauterns Bürgermeister Manfred Schulz verurteilte die Tat. »Dieser feige Akt der Zerstörung ist nicht nur ein Angriff auf die Erinnerung an die Opfer des Holocaust, sondern auch ein Angriff auf die Werte unserer Stadt: Respekt, Menschlichkeit und das entschiedene Eintreten gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt«, erklärte er.

Die Polizei Kaiserslautern hat Ermittlungen aufgenommen. im

Deutschland

Waffen für Anschläge besorgt: Weiteres Hamas-Mitglied festgenommen

Der Mann soll ein Sturmgewehr, mehrere Pistolen und Munition für Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen besorgt haben

 12.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus – Israels Rechte jubelt

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Sabine Brandes

Trump greift Israels Demokratie an

Der US-Präsident hat angekündigt, in den Korruptionsprozess gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eingreifen zu wollen. Damit geht der Amerikaner eindeutig zu weit

von Sabine Brandes  12.11.2025

Interview

»Keiner hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Verhandlung über Waffenlieferungen an Israel

Insgesamt sechs Kläger wollen vor dem Berliner Verwaltungsgericht in zwei Fällen feststellen lassen, dass der Export deutscher Rüstungsgüter an Israel rechtswidrig war. Eine Entscheidung wird noch für Mittwoch erwartet

 12.11.2025

Interview

»Erinnern, ohne zu relativieren«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über das neue Gedenkstättenkonzept der Bundesregierung, Kritik an seiner Vorgängerin Claudia Roth und die Zeit des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur

von Ayala Goldmann  12.11.2025

Erinnerungspolitik

Weimer: Gedenkstätten sind zentrale Pfeiler der Demokratie

Das Bundeskabinett hat ein neues Konzept für Orte der Erinnerung an die NS-Verbrechen und die SED-Diktatur beschlossen. Die Hintergründe

von Verena Schmitt-Roschmann  12.11.2025 Aktualisiert