USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein israelischer Kollege Joav Gallant am Pentagon in Arlington (Bundesstaat Virginia) Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Joav Gallant auf eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen gedrungen. »Die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen ist heute viel zu hoch, und die humanitäre Hilfe ist viel zu gering«, sagte Austin am Dienstag bei der Begrüßung Gallants laut Redeprotokoll.

Deshalb wolle er mit seinem Kollegen darüber sprechen, wie sich die Not dort lindern lasse. Gleichzeitig machte Austin mit Blick auf das Massaker der islamistischen Hamas-Terroristen in Israel am 7. Oktober deutlich: »Kein Land sollte einen solchen Terror ertragen, und kein Land würde eine solche Gefahr tolerieren.« Ziel der US-Regierung sei es, die Region sicherer zu machen. Gallant betonte, dass die Zerstörung der Hamas und die Befreiung der Geiseln die Ziele Israels seien.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In dem gemeinsamen Gespräch habe Austin betont, dass die USA und Israel eine »moralische Verpflichtung« dazu hätten, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen, teilte das Pentagon nach dem Treffen mit. Es gebe auch ein »strategisches Interesse« daran. Austin habe Gallant aufgefordert, die Zugangsmöglichkeiten für humanitäre Hilfe zu erweitern und die Verteilungsprobleme innerhalb des Gazastreifens anzugehen.

Gallant erklärte nach der Unterredung, er danke seinem Freund Austin »für eine wichtige Diskussion über Operationen, die erforderlich seien, um die Fähigkeit der Hamas zu beenden, Gaza zu regieren und Terror zu verbreiten.« Auch über »die Bemühungen zur Befreiung der Geiseln und zur Schaffung von Stabilität in der Region im Angesicht von Bedrohungen an mehreren Fronten« sei gesprochen worden.

Regionale Akteure

Der US-Verteidigungsminister habe außerdem deutlich gemacht, »dass die Vereinigten Staaten weiterhin bestrebt sind, alle regionalen Akteure davon abzuhalten, den Konflikt über den Gazastreifen hinaus auszunutzen oder auszuweiten«.

Die US-Regierung hatte Israel zuletzt mehrfach deutlich vor einer großangelegten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens gewarnt. US-Präsident Joe Biden hatte sogar explizit eingefordert, dass die israelische Führung eine Delegation nach Washington schickt, um über die Bedenken gegen eine Rafah-Offensive zu beraten - und um Israel mögliche Alternativen zu erläutern.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte den Besuch seiner Entsandten jedoch am Montag in letzter Minute ab, nachdem der UN-Sicherheitsrat mithilfe der USA eine Resolution verabschiedet hatte, die den internationalen Druck auf Israel erhöht. Sein Minister war zu diesem Zeitpunkt bereits unabhängig von der Delegationsreise in Washington.

Erforderliche militärische Handlungen

Gallant kam auch mit dem amerikanischen Außenminister Antony Blinken zusammen. Später erklärte der israelische Verteidigungsminister, wie Fortsetzung der erforderlichen militärischen Handlungen zur Zerschlagung der Hamas sei diskutiert worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Ich habe gegenüber Minister Blinken klargemacht, dass wir den Kampf in Gaza nicht beenden werden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, schrieb Gallant in sozialen Medien. »Ich habe betont, dass nur eine klare Entscheidung den Krieg zu Ende bringen kann.«

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Vor 90 Jahren: Antisemitische Ausschreitungen am Kudamm

Am 15. Juli 1935 griff bei diesem Pogrom ein Nazi-Mob jüdische Passanten an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt

 15.07.2025

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Menlo Park

Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an

Der Facebook-Gründer will bei Künstlicher Intelligenz vorn liegen. Dafür nimmt er hunderte Milliarden Dollar in die Hand

 15.07.2025

München

Angriff auf Juden: Marokkaner muss ins Gefängnis

Das Verbrechen ereignete sich vor einem Jahr in der Münchner Innenstadt

 15.07.2025

Berlin

Organisationen unterstützen Lahav Shapiras Klage gegen die Freie Universität

Die Klage sei von »grundsätzlicher Bedeutung für alle Studierenden«, sagt etwa der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

 15.07.2025

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025