Abschied

US-Botschafterin besorgt über Antisemitismus

Amy Gutmann Foto: Stephan Pramme

Die scheidende US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, ist »sehr besorgt« über das Erstarken der Judenfeindlichkeit in Deutschland und in ihrem Heimatland. »Der Antisemitismus erhebt sein Haupt. Das ist sehr beunruhigend, sowohl in Deutschland als auch in den USA«, sagte sie am Mittwoch dem Sender Welt-TV.

Die Botschafterin, deren Vater Kurt Guttmann 1934 als Jude in die USA emigrierte, fügte hinzu, dass Antisemitismus in beiden Ländern schon vor dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres erstarkt sei: »Das besorgt mich natürlich und sollte jeden besorgt machen.«

Zugleich lobte sie die öffentliche Reaktion auf den Antisemitismus: »Wichtig ist, dass die meisten Menschen und die meisten Führungspersönlichkeiten dagegen aufstehen, um unsere jüdischen Brüder und Schwestern zu verteidigen gegen diese Art von Hass.«

Erinnerungskultur weiter pflegen

Deutschland habe mit seiner Erinnerungskultur sehr früh mit der Aufklärung darüber begonnen, was in der Vergangenheit passiert sei: »Diese Lehren für die Zukunft sind der Schlüssel dafür, dass es nie wieder passieren kann. Nie wieder ist jetzt!«

Ob es um die deutschen Verbrechen der Nazi-Zeit oder um die Sklaverei in den USA gehe - beides bilde das Fundament für das, was heute geschehe, so Gutmann weiter: »Wir können die Vergangenheit nicht vergessen und das müssen wir lehren. Wir sind alle verantwortlich dafür als Juden oder Christen oder Muslime oder auch als Atheisten und Agnostiker. Wir müssen aufstehen gegen alle Formen des Hasses.«

Berlin

Antimuslimischer Rassismus trifft Frauen besonders stark

Übergriffe auf Menschen, die Muslime sind oder als solche wahrgenommen werden, haben nach Aussage von Mitarbeitern von Beratungsstellen ein alarmierendes Ausmaß erreicht

 17.06.2025

Washington D.C.

Trump will »echtes Ende« für iranisches Atomprogramm

Der Iran hätte den bisherigen Verhandlungsvorschlag annehmen sollen, schreibt der US-Präsident

 17.06.2025

Judenhass in Brandenburg

Hausverbot für Juden und Israelis

Die Polizei ermittelt Geschäften »Yörük I« und »Yörük II« in Brandenburg

 17.06.2025

Calgary/Washington D.C.

Trump offen für Putin als Vermittler in Israel-Iran-Krieg

Wladimir Putin führt seit 2022 einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine. Nun bietet sich der Aggressor selbst als Friedensstifter im Konflikt zwischen Israel und dem Terrorsponsor Iran an. Einer hält die Idee für gut

 17.06.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Literaturtage abgesagt

Der Krieg zwischen Israel und Iran erreicht das Berliner Kulturprogramm

 17.06.2025

Berlin

Leo Baeck Institut feiert 70-jähriges Bestehen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält ein Grußwort und spricht darin auch über den zunehmenden Antisemitismus

 17.06.2025

Kananaskis (Kanada)

G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Iran-Krieg

Beim G7-Gipfel sieht es zunächst so aus, als könnten sich die Teilnehmer bei wichtigen außenpolitischen Themen nicht auf eine gemeinsame Sprache verständigen. Nun gibt es doch eine Ausnahme.

 17.06.2025

Kanada

Trump verlässt G7-Gipfel - und kanzelt Macron wegen Israel ab

Nach nur einem Gipfeltag reist US-Präsident Trump vom G7-Treffen in den Rocky Mountains ab. Grund ist die Krise im Nahen Osten. Was werden die USA nun tun?

 17.06.2025

Meinung

Die »Staatsräson« mit neuem Leben füllen

Umfragen zeigen, dass Israel hierzulande alles andere als beliebt ist. Dabei sollte allen Deutschen das Schicksal des jüdischen Staates am Herzen liegen - gerade angesichts der Bedrohung aus dem Iran

von Nikolas Lelle  16.06.2025