Bayern

Trumps Vizepräsident besucht KZ-Gedenkstätte Dachau

US-Vizepräsident J. D. Vance und seine Frau Usha Chilukuri Vance besuchten das ehemaligen Konzentrationslager Dachau, um der dort umgekommenen Opfer und der Überlebenden des nationalsozialistischen Terrorregimes und des 80. Jahrestages der Befreiung des Lagers durch amerikanische Streitkräfte am 29. April 1945 zu gedenken. Vance nimmt anschließend an der Münchner Sicherheitskonferenz teil. Foto: picture alliance/dpa

Zu Beginn seines mit Spannung erwarteten Deutschlandbesuchs hat US-Vizepräsident J.D. Vance das ehemalige Konzentrationslager Dachau bei München besucht. Die Gedenkstätte verdeutliche das »unbeschreiblich Böse«, das hier begangen worden sei, sagte er nach seinem gut einstündigen Rundgang mit seiner Frau Usha. Dieser Ort zeige, »warum wir uns dafür einsetzen sollten, dass so etwas nie wieder geschieht«. 

Das Konzentrationslager Dachau war das erste große, dauerhaft angelegte KZ der Nazis. In Dachau und 140 Außenlagern waren von 1933 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Arbeitsfähige Häftlinge wurden als Arbeitssklaven eingesetzt. Am 29. April 1945 wurde das Lager schließlich von US-Soldaten befreit - nachdem in den zwölf Jahren zuvor mehr als 40.000 Menschen ihr Leben gelassen hatten.

»Ich bin wirklich bewegt von diesem Ort«, sagte Vance. Er legte in der Gedenkstätte einen Kranz nieder und traf den 96-jährigen Holocaust-Überlebenden Abba Naor. Als 16-Jähriger wurde der aus Litauen stammende Jude in das Konzentrationslager verschleppt und musste in mehreren Außenlagern Zwangsarbeit leisten, bevor er von amerikanischen Truppen befreit wurde. 

Vor dem Besuch in Dachau wurde Vance am Münchner Flughafen vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder empfangen. Am Freitag will er auf der Sicherheitskonferenz die Außen- und Sicherheitspolitik der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump präsentieren. Die Rede gleich nach der Eröffnung der Konferenz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird mit Spannung erwartet - vor allem seine Ausführungen zum Ukraine-Krieg.

Trump hatte am Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Verhandlungen über ein Ende des Krieges vereinbart. Was noch völlig unklar ist: Was will Trump Putin anbieten? Die europäischen Verbündeten warnen davor, Vereinbarungen über die Köpfe der Ukrainer hinweg zu treffen. In München wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet. Außerdem ist Trumps Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg dort. 

Auch in den vergangenen Jahren waren die Vereinigten Staaten jeweils mit ihren Vizepräsidenten bei dem weltweit wichtigsten Expertentreffen zur Sicherheitspolitik vertreten. 

Söder würdigte nach der Ankunft des US-Vizepräsidenten die deutsch-amerikanischen Beziehungen. »Wir sind durch gemeinsame Werte und die Sicherheitspolitik eng verbunden«, sagte der CSU-Chef. Deutschland und Europa müssten sich aber mehr emanzipieren »und die Themen Sicherheit und Verteidigung stärker in die eigene Hand nehmen«.

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025