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Teheran, Aktionswoche, Antisemitismus

Heiko Maas trifft den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in Teheran. Foto: imago images / photothek

Maas in Teheran

Ohne Erfolg ist Bundesaußenminister Heiko Maas von einer Reise aus Teheran zurückgekommen. Maas wollte beim Iran für das Fortbestehen des umstrittenen Atomabkommens werben. Die USA haben es aufgekündigt, der Iran nennt die Sanktionen der USA »Wirtschaftsterrorismus«. Maas unterbreitete keine Angebote, wie dem Iran trotz US-Sanktionen wirtschaftliche Vorteile gewährt werden könnten. Der Bundesaußenminister warnte in Teheran vor einer militärischen Eskalation. »Die Lage in der Region, in der wir uns hier befinden, ist hochbrisant«, sagte Maas, »Das kann in niemandes Interesse sein.« Zugleich sagte er, an seine Teheraner Gastgeber gewandt: »Das Existenzrecht Israels gehört zur deutschen Staatsräson und ist für uns völlig unverhandelbar. Und daran ändert sich ganz sicherlich nichts, weil ich hier in Teheran stehe.«  dpa/ja

CDU: Aktionswoche

»Von Schabbat zu Schabbat« lautet, wie im vergangenen Jahr, das Motto der zweiten Aktionswoche der CDU gegen Antisemitismus. Vorstandsmitglieder und andere hohe Unions-Funktionäre besuchen jüdische Einrichtungen, um die prägende Bedeutung jüdischen Lebens für Deutschland aufzuzeigen, wie es heißt.  ja

»Jugendwiderstand« aufgelöst

Die sich als maoistisch verstehende Schlägertruppe »Jugendwiderstand« aus Berlin-Neukölln hat ihre Selbstauflösung verkündet, wie der »Tagesspiegel« berichtet. »Es ist vorbei. Nach fast fünf Jahren intensiver antiimperialistischer und revolutionärer Jugendarbeit« gebe man nun das Ende bekannt. »Der Jugendwiderstand hat seine Aufgaben erfüllt«, teilt die Gruppe auf Facebook mit. Der »Jugendwiderstand«, dessen Mitglieder mit großer Aggression auch gegen israelsolidarische Gruppen vorgingen, drohte ein Verbot durch Innensenator Andreas Geisel (SPD). Bei Szenekennern gibt es aber Zweifel, ob die nun verkündete Selbstauflösung wirklich das Ende der Gruppe bedeutet.  ja

Europarat zu Antisemitismus

Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) hat ihren Jahresbericht vorgelegt: Fremdenfeindlichkeit und Hassrede hätten das politische Klima in Europa geprägt; sie kämen nicht mehr nur von Randpolitikern. Neben Islamophobie und Hass gegen Einwanderer stelle auch der Antisemitismus weiterhin ein Problem dar. Gewalt gegen Juden werde häufig als vermeintliche Reaktion auf Handlungen der israelischen Regierung geduldet. Die ECRI fordert, Hasstaten stärker zu ahnden.  dpa/ja

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert