Berlin

Tausende zu Demonstration gegen Judenhass erwartet

Kundgebungsort: das Brandenburger Tor in Berlin Foto: dpa

Mehrere Tausend Menschen aus ganz Deutschland werden am Sonntagnachmittag am Brandenburger Tor in Berlin zur Kundgebung »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« erwartet. Die Demonstration wird vom Zentralrat der Juden organisiert und hat höchst prominente Redner und Unterstützer: Als Rednerin tritt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, als Gäste kommen Bundespräsident Joachim Gauck, Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) sowie mehrere Bundesminister.

Rednerliste Die Kundgebung, die bis 16.30 Uhr dauern soll, wird um 15 Uhr mit einer Rede von Zentralratspräsident Dieter Graumann eröffnet. Anschließend sprechen Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx. Der Präsident des World Jewish Congress, Ronald S. Lauder, hält seine Rede auf Englisch. Die Kanzlerin spricht als Letzte.

Die ungewöhnlich prominent besetzte Kundgebung, zu der auch der frühere Bundespräsident Christian Wulff, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erwartet werden, ist eine Reaktion auf judenfeindliche Parolen bei Pro-Gaza-Demonstrationen – und verbale und tätliche Angriffe auf Juden und jüdische Institutionen in den vergangenen Wochen. »Wir wollen bei dieser Kundgebung zeigen: Wir sind nicht alleine, wir lassen uns auch nicht einschüchtern. Judentum hat in Deutschland eine Zukunft«, sagte Zentralratspräsident Graumann im Vorfeld der Kundgebung.

Anfahrt Die Kundgebung findet auf der Westseite des Brandenburgers Tores (Straße des 17. Juni) statt. Vom Pariser Platz (Unter den Linden) gibt es keinen direkten Zugang zur Veranstaltung. Für Teilnehmer empfiehlt es sich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, etwa zum U-Bahnhof (U 55) oder S-Bahnhof Brandenburger Tor (Linien S 1, S 2 und S 25), und dann über die Wilhelmstraße und Behrenstraße zur Kundgebung zu laufen.

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025