Islamic Relief

Streit um deutsch-muslimisches Hilfswerk

Die Geschäftsstelle des gemeinnützigen Vereins Islamic Relief (IRD). Der Verein bestreitet eine Verbindung zur Hamas. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Das israelische Außenministerium zeigt sich laut einem Zeitungsbericht besorgt über eine Entscheidung der EU-Kommission, den Verein Islamic Relief Deutschland (IRD) als »humanitären Partner für die Periode von 2021 bis 2027« zu zertifizieren. Islamic Relief Worldwide (IRW) sei in Israel als terroristische Organisation eingestuft worden, da sie Teil des »Finanzierungsapparats« der Hamas sei, sagte eine Sprecherin des israelischen Außenministeriums der »Welt am Sonntag«. IRW habe »Millionen Dollar« an die Hamas überwiesen.

Ein Sprecher des muslimischen Hilfswerks in Deutschland erklärte, es gebe keine Verbindungen zur Hamas. »Wir lehnen jede Form von Radikalismus, Extremismus und Gewalt ab, denn unsere Organisation fußt im Islam und der Nächstenliebe zu unseren Mitmenschen in Not«, sagte IRD-Geschäftsführer Tarek Abdelalem laut dem Bericht.

NETZWERK Im September hatte das Bündnis »Aktion Deutschland Hilft« die Mitgliedschaft von IRD bis auf Weiteres ausgesetzt. Damals erklärte der Verein, Israels Vorwurf, man gehöre zum »Finanzierungsapparat« der Hamas, sei Gegenstand eines laufenden Gerichtsverfahrens. Das 1996 gegründete Islamic Relief unterhält nach eigenen Angaben ein weltweites Netzwerk mit Partner- und Projektbüros in mehr als 40 Ländern.

Laut »Welt am Sonntag« ist das Budget der aktuellen Partnerschaft der Europäischen Kommission mit Islamic Relief Deutschland bislang offen. Im Jahr 2019 seien für Projekte im Bereich der Erdbeben- und Flutkatastrophenhilfe 712.000 Euro von der EU-Kommission an Islamic Relief Deutschland geflossen, schrieb die Zeitung. kna

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Vor 90 Jahren: Antisemitische Ausschreitungen am Kudamm

Am 15. Juli 1935 griff bei diesem Pogrom ein Nazi-Mob jüdische Passanten an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt

 15.07.2025

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Menlo Park

Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an

Der Facebook-Gründer will bei Künstlicher Intelligenz vorn liegen. Dafür nimmt er hunderte Milliarden Dollar in die Hand

 15.07.2025

München

Angriff auf Juden: Marokkaner muss ins Gefängnis

Das Verbrechen ereignete sich vor einem Jahr in der Münchner Innenstadt

 15.07.2025

Berlin

Organisationen unterstützen Lahav Shapiras Klage gegen die Freie Universität

Die Klage sei von »grundsätzlicher Bedeutung für alle Studierenden«, sagt etwa der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

 15.07.2025

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025