Einspruch

Steh auf! Nie wieder Judenhass!

Dieter Graumann Foto: Das Portrait

Viele von uns werden das in den vergangenen Wochen erlebt haben: Besorgte Verwandte oder Freunde aus dem Ausland rufen an und fragen, was in Deutschland los ist. Und erschüttert mussten wir feststellen: Wir haben uns diese Frage auch gestellt. Als die schrecklichen, hasserfüllten Parolen gegen Juden gebrüllt wurden, waren wir schockiert. Gab es nicht seit Jahrzehnten den Konsens des »Nie wieder«?

Verunsicherung, Sorge und vor allem Fragen blieben: Wo ist die große Solidaritätsbekundung, die sich mutig gegen diesen Antisemitismus stellt? Glücklicherweise gab es einige Pro-Israel-Kundgebungen, die auch auf das Problem des neu ausgebrochenen Antisemitismus aufmerksam machten. Jede dieser Initiativen hat unsere Anerkennung und Wertschätzung.

Antisemitismus Wir Juden stehen nun einmal zu Israel. Wenn aber auf deutschen Straßen Juden als »Schweine« beschimpft werden, dass sie »ins Gas« gehen sollen, dann hat das mit Israel gar nichts mehr zu tun. Nein, das ist der widerwärtigste Antisemitismus pur. Daran gibt es nichts zu verharmlosen – das bleibt absolut unentschuldbar! Dass in dieser Stimmung auch Synagogen angegriffen, jüdische Menschen bedroht wurden, passt in das trübe Bild. All das wollen wir nicht länger hinnehmen! Es reicht!

Wir wollen und wir müssen ein deutliches Zeichen setzen gegen Antisemitismus! Denn unseren Mut und unsere Zuversicht haben wir nicht verloren! Deshalb rufen wir für den 14. September zur großen Kundgebung gegen Antisemitismus am Brandenburger Tor auf! Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, die Bundeskanzlerin als Rednerin dafür zu gewinnen. Gemeinsam wollen wir die deutliche Botschaft senden: Wir stellen uns Hass und Gewalt entgegen. Ich appelliere hiermit an alle, sich uns anzuschließen: »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« Am 14. September soll diese Botschaft jeder im Land verstehen.

Der Autor ist Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025