Meinung

SPD: Besser ohne Schulz und Gabriel

Von einem Führungschaos in der SPD kann man nicht sprechen. Die Partei befindet sich auf dem Weg der Erneuerung, und der muss eben mit neuem und starkem Personal beschritten werden. Deshalb ist es nicht schlecht, dass sowohl Martin Schulz als auch Sigmar Gabriel weg sind.

Martin Schulz hatte den Fehler begangen, keinen Plan B für den Fall zu haben, dass er trotz gegenteiliger Ankündigung doch die SPD in die Regierung führen will. Als dies anstand, trennte er sich viel zu schnell vom Parteivorsitz, um ins Auswärtige Amt zu wechseln.

sanatorium Das Amt bietet ja so etwas wie ein Sanatorium für den guten Ruf. Der Außenminister ist stets der beliebteste Politiker, ein ramponiertes Image lässt sich hier beheben. Diese Flucht aus der Verantwortung haben viele in der SPD Schulz übel genommen.

Und Sigmar Gabriel war viele Jahre Minister in diversen Bundesregierungen. Da ist es Zeit zu gehen. Gerade die Art, wie er Martin Schulz öffentlich kritisiert und dabei noch seine Tochter zitiert hat, war eines Spitzenpolitikers nicht würdig.

terror Über all die Personaldebatten darf die Politik nicht vergessen werden. Im Wahlprogramm der SPD hatte es etwa zur Nahostpolitik noch geheißen, dass von der palästinensischen Seite eine Ächtung des Terrorismus verlangt wird. Davon steht im Koalitionsvertrag nichts mehr. Die dort geforderte Demokratisierung reicht nicht aus. Dem zwischen Union und SPD ausgehandelten Papier fehlt hier die nötige Klarheit.

Als Grund, die Große Koalition abzulehnen, genügt diese Kritik jedoch nicht. Wir sollten uns von jüdischer Verantwortungsethik leiten lassen: Wenn wir Einfluss haben, üben wir ihn aus; auf die Möglichkeit, etwas positiv zu gestalten, wollen wir nicht leichtfertig verzichten. Im Koalitionsvertrag gibt es viele Ansätze, um unser Land sozial und wirtschaftlich weiterzuentwickeln.

Der Autor ist Sprecher des Arbeitskreises jüdischer Sozialdemokraten.

Terror

Sorge vor Anschlägen auf jüdische Einrichtungen

Die Auswirkungen des Kriegs gegen den Iran könnten auch in Deutschland zu spüren sein, warnt Felix Klein. Auch Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer rechnet mit erhöhter Terrorgefahr

von Christoph Arens  16.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 16.06.2025

Krieg gegen Iran

Exodus aus Teheran

Der Krieg gegen das iranische Regime und dessen Atom- und Raketenprogramm treibt Bewohner der Hauptstadt in die Flucht

von Aref Taherkenareh, Arne Bänsch  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Kann die EU einen Beitrag zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran leisten? Am Dienstag soll es eine Videokonferenz der zuständigen Außenminister geben

 16.06.2025

Nahost

Krieg gegen Iran: EU will mit USA Energiemarkt sichern

Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm steigen die Rohölpreise und in der Folge die Sprit- und Heizölpreise. Die EU und die USA sind alarmiert - und wollen notfalls handeln

 16.06.2025

Berlin

Karin Prien: »Ich gestatte mir keine Ängstlichkeit«

Die Bundesbildungsministerin spricht in einem Interview über ihre jüdischen Wurzeln. Und geht bei manchen Themen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden

von Alexander Missal  16.06.2025

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025

Berlin

Merz sagt Israel Hilfe zu und bekennt: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Deutschland wappne sich zudem für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele hierzulande ins Visier nehmen sollte

 15.06.2025