Meinung

Sex, Lügen und Vorwürfe

Eine Frau trifft einen Mann auf der Straße. Er sagt, er sei Dudu und Single, sie heißt Maja. Nach ein paar Minuten belangloser Konversation einigen sie sich auf Sex in einer schummrigen Ecke und sehen sich nie wieder. Über Geschmack lässt sich ja nicht streiten, über das, was folgt, schon. Denn Dudu ist nicht der, den sein typisch jüdischer Name glauben machen will. Eigentlich heißt er Sabbar und ist Araber. »Vergewaltigung durch Betrug«, lautet nun das israelische Gerichtsurteil, Sabbar soll 18 Monate hinter Gitter, seit zwei Jahren schon steht er unter Hausarrest. Doch dieses Urteil riecht nicht gut. Es hinterlässt den faulen Gestank von Rassismus und sagt zwischen den Zeilen: »Ihr Araber, rührt bloß unsere jüdischen Mädchen nicht an!« Mal ehrlich, einer retuschiert die Ehefrau weg, der andere schummelt sich zehn Jahre jünger, wenn einem daran gelegen ist, jemanden ins Bett zu bekommen. Ginge es um Lügen beim Sex, müsste nach diesem Urteil wohl die halbe Welt eingekerkert werden. Vergewaltigung ist kein Kavaliersdelikt und muss hart bestraft werden. Aber nur dann, wenn es wirklich eine war.

Israel

Steinmeier verteidigt Treffen mit Netanjahu

Der Bundespräsident erteilt den Forderungen von Amnesty International eine klare Absage

 13.05.2025

Meinung

Bruch von Weimer mit Roths Politik: Ein notwendiger Neuanfang

Selten haben so viele kultivierte Menschen einen Kulturstaatsminister so heftig kritisiert wie Wolfram Weimer. Dabei hat er innerhalb von wenigen Tagen gleich zwei wichtige Zeichen gesetzt

von Maria Ossowski  13.05.2025

Budapest

Acht Israelis von deutschen Touristen angegriffen

Eines der Opfer: »Mein Gesicht war zerkratzt und meine Brille und Kippa waren weg.«

 13.05.2025

Debatte

CSU-Landesgruppenchef nennt Linke »antisemitisch«

In der vergangenen Woche hat die Union bei der Kanzlerwahl in einer Verfahrensfrage zusammen mit der Linken gestimmt. Das soll aber die absolute Ausnahme bleiben

 13.05.2025

Jubiläum

Steinmeier beginnt zweitägigen Besuch in Israel

Erst besucht Israels Präsident Herzog Berlin, jetzt Bundespräsident Steinmeier Jerusalem. Er will sich dort auch mit Israels Regierungschef Netanyahu treffen – obwohl ihm davon abgeraten wird

 13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Den Haag

Bericht: Khan beantragte Haftbefehle aus politischen Motiven

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs wollte durch seine Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant Druck auf Israel ausüben, so ein westlicher Diplomat der »Jerusalem Post«

 13.05.2025

Berlin

Dobrindt verbietet »Königreich Deutschland«

Laut Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sind die von den Reichsbürgern verbreiteten antisemitischen Verschwörungsmythen einer der Gründe für das Verbot

 13.05.2025

Meinung

Die Linkspartei, ihr Bundesparteitag und der Abschied vom Eintreten gegen Judenhass

Wer sich als vorgeblich sozialistische Partei mit einer Bewegung solidarisiert, die Frauen steinigt, Homosexuelle verbrennt und den Judenmord als oberstes Ziel ihrer Bemühungen proklamiert, hat keine Ehre. Ein Kommentar von Andrej Hermlin

von Andrej Hermlin  13.05.2025 Aktualisiert