NS-Zeit

Sachsenhausen-Prozess wird fortgesetzt

Prozess gegen den mutmaßlichen ehemaligen Wachmann im KZ Sachsenhausen Foto: picture alliance/dpa

Der Prozess gegen einen mutmaßlichen früheren SS-Wachmann im Konzentrationslager Sachsenhausen wird nach einer längeren Erkrankung des hochbetagten Angeklagten am kommenden Montag fortgesetzt. Der Angeklagte sei wieder verhandlungsfähig, teilte das Landgericht Neuruppin am Donnerstag mit. Daher könne am Montag voraussichtlich die Beweisaufnahme in dem seit Oktober laufenden Prozess gegen den 101-Jährigen geschlossen werden.

beweisaufnahme Ob die Staatsanwaltschaft nach einer Schließung der Beweisaufnahme bereits am Montag plädieren könne, werde sich erst am Montag entscheiden, teilte Gerichtssprecherin Iris le Claire mit. Dies hänge unter anderem von der gesundheitlichen Situation des Angeklagten ab, der nur wenige Stunden pro Tag verhandlungsfähig ist. Als weiterer Verhandlungstag ist der kommende Dienstag angesetzt.

In dem seit Oktober laufenden Prozess wurde zuletzt am 25. März verhandelt. Der 101-Jährige ist angeklagt, als damaliger Wachmann in dem KZ von 1942 bis 1945 Beihilfe zum Mord an mindestens 3518 Häftlingen geleistet zu haben. Der Angeklagte hat bislang bestritten, in dem KZ überhaupt tätig gewesen zu sein. Allerdings ist die Tätigkeit eines SS-Wachmanns im KZ mit seinem Namen, Geburtsdatum und -ort durch zahlreiche Dokumente belegt. Der Prozess vor dem Landgericht Neuruppin wird aus organisatorischen Gründen in einer Sporthalle in Brandenburg/Havel geführt. dpa

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Umfrage

Studie: Für die meisten muslimischen Schüler ist der Koran wichtiger als deutsche Gesetze

Fast die Hälfte der Befragten will einen islamischen Gottesstaat

 22.04.2024

Vereinte Nationen

»Whitewash«: UNRWA-Prüfbericht vorgelegt

Eine Untersuchung sollte die schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk aufklären - vorab sickerten erste Details durch

von Michael Thaidigsmann  22.04.2024

Berlin

Ausstellung will Leben in Geiselhaft simulieren

In der Fasanenstraße werden in einem Container die Bedingungen der Geiseln in Gaza simuliert

von Pascal Beck  22.04.2024

Rechtsextremismus

»Höckes Sprachgebrauch ist ein klarer Angriff - und erfolgreich«

Der Soziologe Andreas Kemper zu Strategien des AfD-Politikers

von Nils Sandrisser  22.04.2024

Frankreich

Französischer Bürgermeister zeigt Hitlergruß - Rücktrittsforderungen

Die Präfektur Val-de-Marne will die Justiz einschalten

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Österreich

Vier Deutsche nach Gedenkbesuch bei Hitlers Geburtshaus angezeigt

Die Verdächtigen waren nach Braunau gefahren, um dort weiße Rosen niederzulegen

 22.04.2024

Berlin

Große KZ-Gedenkstätten gegen Schüler-Pflichtbesuche

Die Unionsfraktion hatte sich dafür ausgesprochen

 22.04.2024