Judenhass

Brandanschlag auf Synagoge in Ulm - Geständnis beim Psychiater

Die Polizei ermittelt wegen versuchter Brandstiftung, der Staatsschutz wurde hinzugezogen. (5. Juni 2021) Foto: picture alliance/dpa/Ralf Zwiebler

Der Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm sorgte vor zweieinhalb Jahren bundesweit für Aufsehen: Seit Donnerstag muss sich nun ein 47 Jahre alter Mann wegen versuchter schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung vor dem Landgericht der baden-württembergischen Stadt verantworten.

Der Staatsanwalt sagte, der Angeklagte habe aus mutmaßlich antisemitischen Motiven im Juni 2021 eineinhalb bis zwei Liter Benzin an der südlichen Wand der Synagoge verschüttet und dann mit einem Feuerzeug angezündet. Ziel sei es gewesen, dass das Feuer wesentliche Teile der Synagoge erfasse. Verletzt wurde niemand, es entstand aber Sachschaden in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Der türkische Angeklagte machte beim Prozessauftakt keine Angaben zur Tat, hatte aber vorher beim psychiatrischen Sachverständigen gestanden. Dieser berichtete, dass der Mann gesagt habe, dass er auf das Leid der Palästinenser in der Auseinandersetzung mit Israel aufmerksam machen wollte.

Der Angeklagte habe erklärt, dass er ein Zeichen setzen wollte. »Wenn die anderen nichts machen, mache ich selber etwas«, habe er dem Sachverständigen zufolge gesagt.

Bei dem Brand gingen die Flammen weitgehend von alleine aus. Passanten informierten die Feuerwehr, ein Polizist konnte den Brand mit einem Feuerlöscher endgültig löschen. In dem Gebäude waren zum Tatzeitpunkt keine Menschen. 

Der Anwalt des Mannes sagte, die Anklage sei von der Staatsanwaltschaft viel zu hoch gehängt worden. Der 47-Jährige sei ein »fehlgeleiteter Idealist«. Er habe ohne politische Ansprüche gehandelt. Es sei lediglich die Mauer und ein Fenster verrußt worden. »Mehr war nicht. Das Vorgehen war ungeeignet, ein Gebäude zu zerstören.«

Nach Aussagen von Zeugen entfernte sich der Täter nach der Legung des Feuers schnell wieder. Er fuhr nach Angaben des Psychiaters zurück in seine Wohnung und dachte, er werde bald von der Polizei festgenommen.

Nach dem Mann war nach der Tat öffentlich mit Bildern gefahndet worden. Er war laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft zunächst in die Türkei geflüchtet. Weil diese wie Deutschland eigene Staatsbürger nicht ausliefert, waren die rechtlichen Mittel der Ermittler zur Strafverfolgung zunächst ausgeschöpft.

Doch als der Verdächtige Anfang Juli 2023 über den Stuttgarter Flughafen wieder nach Deutschland einreiste, wurde er festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025