Antizionismus

Propganda im Bistum

Foto: dpa

Das Paul-Gerhardt-Haus im Hattinger Stadtteil Welper liegt fast schon idyllisch auf den Hügeln hoch über der Ruhr. Am Abend des 1. Mai ist hier nicht viel los: Welpers Straßen wirken wie ausgestorben und auch im Paul-Gerhardt-Haus sitzt nur eine Frau von Pax Christi an einem Tisch und wartet auf Besucher. Sie sollen sich die Ausstellung »Mauer Museum Bethlehem« anschauen, die hier, nach Stationen in Essen und Bochum zu sehen ist. Wenn die 16 Tafeln hier abgebaut werden, geht es noch nach Duisburg, am Samstag ist dann die Tour durch katholischen und evangelische Gemeinden im Bistum Essen vorbei.

mauer Die Ausstellung besteht aus Texten und Fotos, in denen Palästinenser beschreiben, wie sehr sie unter der »Mauer«, die zum größten Teil ein Zaun ist, und der israelischen Besatzung leiden. Da wird von einer Palästinenserin berichtet, die ihr ungeborenes Kind durch den Einsatz israelischen Tränengases verloren hat, aber kaum zögert, ein israelisches Kind zu retten, das droht, von einer Rolltreppe zu fallen. Wie alle anderen Geschichten auch ist diese nicht überprüfbar. Passend zum Publikum sind viele der Protagonisten der kurzen Rührstücke palästinensische Christen, die von den Israelis verfolgt und drangsaliert werden. Die Verfolgung von Christen durch Muslime ist kein Thema.

Der Grund, warum Israel die Sperranlagen baute, die sprunghaft gestiegene Zahl israelischer Opfer nach Anschlägen im Zuge der zweiten Intifada, wird nicht genannt. Auch die von Pax Christi ausliegenden Broschüren, in denen die im Original englischsprachigen Texte der Ausstellung übersetzt sind, geht darauf nicht ein.

lebensraum Die Dame von Pax Christi ficht das nicht an: »Die Mauer ist nicht der Grund, warum es weniger Anschläge gibt.« Was denn der Grund sei? Die Palästinenser hätten sich gegen Anschläge entschieden, ist sie sich sicher. Und das die Ausstellung einseitig ist, sei auch kein Problem. Immerhin würde Israel den Palästinensern den Lebensraum nehmen.

Pax Christi International und der Ausstellungspartner, Arab Educational Institute (AEC), sprechen sich für den Boykott Israels im Rahmen der BDS-Kampagne aus. Daher ist die katholische Friedensbewegung schon oft kritisiert worden. Doch die politischen Ansprechpartner im Ruhrgebiet bleiben merkwürdig still. Darüber, dass die Schau zuerst auf dem Gelände des Essener Doms zu sehen war, wollte niemand sprechen. SPD, CDU und Grüne ließen Anfragen dieser Zeitung unbeantwortet, die Linke teilte mit, man würde die Ausstellung nicht kennen und sei mit dem Landtagswahlkampf beschäftigt. Der Pressesprecher des Essener Bischofs sagt auf Nachfrage, Bischof Franz-Josef Overbeck hätte erst aus den Medien von der Ausstellung erfahren und würde sie ebenfalls nicht kennen.

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024

Deutschland

Einbürgerungstests: Das sind die Fragen zu Israel und jüdischem Leben

»Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen«, sagt Innenministerin Faeser

 26.03.2024